Modellbahn: Fahrzeuge
daher als die maßstäblichste Vorbild- Umsetzung bezeichnet werden.
Märklin – Das Modell kam ein Jahr früher auf den Markt. Mit
seinen auf den äußeren Langträgern platzierten und in den Proportionen merkwürdig erscheinenden Achshal- terblechen sowie dem zwei Millime- ter zu breiten Untergestell vermag es nicht zu überzeugen. Trotz der (bislang) systembedingt um 0,6 Mil- limeter zu hohe Puffermitte weist das Modell die korrekte Vorbild-Ge- samthöhe auf, was allerdings nur durch die mit 10,5 Millimetern Durch- messer zu klein geratenen Radsätze erreicht wird.
Ein filigranes, aber betriebstaugliches Modell: der Otmm 70 von Brawa in der Seitenansicht
Roco – Das weit ältere Modell kann mit gewissen Abstrichen
bei der Maßstäblichkeit immer noch mithalten. Sie betreffen besonders das Untergestell. Gegenüber dem Vorbildmaß ist es bei Roco sogar drei Millimeter zu breit geraten. Diese Maßabweichung ist der Spitzenlage- rung der 24,7-mm-Standard-Radsätze geschuldet sowie den damals bei der Konstruktion von Kunststoffspritz- gussteilen üblichen Materialstärken. Dadurch stehen auch die beiden Sei- ten des Traggerüsts des Wagenkas- tens senkrecht, anstatt wie beim Vor- bild leicht nach innen geneigt zu sein. Laufeigenschaften
Am Märklin-Modell fallen die nicht zur Epoche III passenden rotbraunen Rutschen unschön ins Auge
Brawa – Der mit 43 Gramm Ei- genmasse ausreichend ausge-
stattete Wagen ist im Vergleich das bei Weitem leichteste Modell. Da- durch, dass der Ballast im untersten Bereich des Wagenkastens angeord- net wurde, liegt der Schwerpunkt des Otmm 70 tief genug, um sehr gute Laufeigenschaften mit den prä- zise spitzengelagerten Radsätzen zu gewährleisten. Damit erreicht er auf der Schräge des Testparcours die größte Auslauflänge.
Märklin – Mit seinen 56 Gramm ist das Göppinger Mo-
Ohne die noch zu montierenden Zurüstteile wirkt der Roco-Wagen „untenrum“ unvollständig
dell der schwerste Wagen im Ver- gleichstest. Positiv fällt auch hier der niedrige Wagenschwerpunkt auf. Die spitzengelagerten Radsätze zeigen ebenfalls ein leichtgängiges Fahrver- halten. Durch das höhere Reibungs- gewicht legt das Modell den kürzes- ten Auslaufweg zurück.
das konstruktiv 40 Jahre alte Modell auch heutigen Ansprüchen noch ge- nügen. Alle Bauteile sind aus einge- färbtem Kunststoff gefertigt. Der Wa- genkasten ist in zwei Spritzgussteile horizontal aufgeteilt. Dabei reicht das obere Teil mit seinen vorbildwid- rigen, aber stabilisierenden Querstre- ben bis zum zweiten Knick im Wagen- kasten. Das andere Spritzgussteil beinhaltet die Stirnseiten und den un- teren Wagenkasten samt senkrech- ten Stützblechen. Beide Teile sind
ohne nennenswerte Spalten mitei- nander verbunden. Die Laderaumöff- nung ist mit einem herausnehmba- ren Kunststoffeinsatz verschlossen, der je nach Ausführung eine Kalk- steinschotter- oder Kohleladung imi- tiert. Dadurch brauchte das Wagen- kasteninnere nicht nachgebildet werden. Zur Verbindung von Ober- wagen und Untergestell wurde eine bruchgefährdete Klipprastung ver- wendet. Als selbst zu montierende Zurüstteile liegen z. B. die KE-G-
Bremsanlage, die Rutschenverlänge- rungen sowie die hinteren Griffstan- genbei. Maßgenauigkeit
Brawa – Aufgrund der Ver- wendung der hauseigenen
Roco – Bei einer Masse von 46 Gramm (für die Wagen der letz-
spitzengelagerten Radsätze von 23,8 Millimetern Spitzenweite ist das Un- tergestell um einen Millimeter zu breit ausgefallen. Sonst gibt es kei- nerlei Maßabweichungen. Das 2017 auf den Markt gelangte Modell kann
ten Bauserien, die Erstausführungen waren deutlich schwerer) kann der Wagen trotz seines etwas höheren Schwerpunktes mit leichtgängigem
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