Modellbahn: Fahrzeuge
Blick von der der Bedienerplatt- form abgewandten Seite in die Wagen von (v. l. n. r.) Brawa, Mär- klin und Roco. Nur das Brawa-Mo- dell ist innen lackiert, bei Märklin lässt sich der Ladeguteinsatz im Gegensatz zu Roco nicht entfernen, dafür hat dieser zwei nicht vor- bildkonforme innere Stabilisierun- gen bzw. Ladegutauflagen
Die Unteransichten von Brawa, Märklin und Roco im Direktvergleich
gerechten Innenanstrich nach RAL 9005 versehen.
sprossen. Auch die Schieberbeschrif- tung und deren Bediensymbole auf der Wagenkastenschräge an der Be- dienbühnenseite sind vorhanden.
Märklin – Beim Märklin-Mo- dell ist das Untergestell ge-
Roco – Die lupenreine Epoche- III/IV-Übergangsbeschriftung
FAZIT DER TESTER
Märklin – Die sauber aufge- druckte Epoche-III-Beschrif-
mäß der Vorbildepoche tiefschwarz lackiert. Das trifft allerdings nicht auf die Bedienbühne, die Leitern sowie die Rutschenverlängerungen zu, die für ein Epoche-III-Modell vorbildwid- rig in rotbrauner Farbe gehalten sind. Für spätere Epochen und Ausführun- gen stimmt diese Lackierung aber. Die Brems-Umstellhebel sind sauber mit weißer und roter Farbe ausge- legt. Der Wagenkasten entspricht mit seiner rotbraunen Farbgebung dem Vorbild. Das Laderauminnere wurde nicht lackiert, obwohl die Koh- leladung vorbildgerecht nicht den ganzen Raum ausfüllt.
Brawa (1,4) – Beim teuers- ten, aber preislich noch im oberen Mittelfeld liegen-
ist ebenfalls größenrichtig und drucktechnisch sauber aufgebracht. Die stirnseitigen Blitzpfeile unter den oberen Leitersprossen sind auch hier vorhanden, ebenso die richtige Ausführung der KE-G-Bremsecken.
tung ist größenrichtig und vollstän- dig vorhanden und lupenrein lesbar. Die Blitzpfeile sind allerdings nicht wie üblich unter den letzten Leiter- sprossen zu finden. Ebenfalls nicht epochenrichtig wurde die Schieber- nummerierung auf dem Traggestell platziert anstatt oberhalb der Schie- ber. Zusätzlich ist zumindest beim vorliegenden Modell wohl eine Be- druckungspanne passiert, denn die Bedienungssymbole für die Rund- schieber befinden sich auf der fal- schen, nämlich der bühnenabge- wandten Stirnseite.
den Modell bleiben so gut wie keine Wünsche offen. Das Preis-Leistungs- verhältnis ist, wenn man sich den De- taillierungsgrad vor Augen hält, für ein Großserienmodell immer noch als gut zu bewerten. Auch für den vorbildorientierten Betriebsmodell- bahner ist der Brawa-Wagen dank der Materialauswahl bei stark bruch- gefährdeten Anbauteilen hervorra- gend geeignet.
OPTISCHEWERTUNG Brawa (1,7) Märklin (2,7) Roco (2,3) ERGEBNIS
Märklin (2,5) – Beim preis- lich im Mittelfeld liegen- den Modell fallen beson-
Roco – Das Untergestell samt dazugehörigen Zurüstteilen ist
Die Vorgängerbauarten K eine Berücksichtigung im Test fanden die vorhergehen- den Selbstentladewagen-Gat- tungen Otmm 52/54/57 sowie Otmm 61/64. Sie sehen den Otmm 70 ähnlich, unterscheiden sich aber im Detail erheblich. Das
ders die für ein Epoche-III-Modell falsch eingefärbten Anbauteile ins Auge. Durch die robuste Ausführung muss der Modellbahner kleinere Ab- striche bei der Detaillierung akzep- tieren, dafür erhält er ein sehr gut geeignetes Betriebsmodell.
beim Roco-Wagen nicht lackiert, son- dern besteht aus tiefschwarz einge- färbtem Kunststoff. Offensichtlich wird das beim vorliegenden Modell besonders an der Bedienbühne und der Leiter. Sie sind eher dunkelgrau als schwarz. Die Umstellhebel der KE-GP- Bremse wurden farblich nicht behan- delt. Die rotbraune Farbgebung des Wagenkastens nach RAL 8012 ent- spricht dem Vorbild. Dadurch, dass der Ladeguteinsatz die Öffnung des Lade- raums vollständig verschließt, erüb- rigt sich dessen farbliche Behandlung. Beschriftung
Modell lieferbar von Exact-train – mit ihren gekröpften Außen- langträgern im Bereich der Aus- laufrutschen. Optisch und kon- struktiv am geringsten ist der Unterschied bei der Vorgänger- bauart Otmm 61, die bei Piko er- hältlich ist. Sie hat eine geringere Gesamtlänge sowie einen kürze- ren Achsstand und daraus resul- tierend ein kleineres Ladevolu- men. OS
Roco(2,3) – Das vor 40 Jah- ren erschienene und mit Abstand älteste Modell
gilt besonders für die Ausfüh- rung der Unter- und Tragege- stelle für die Wagenkästen. Am auffälligsten ist das bei den Wa- gen der Gattung Otmm 52 – im
punktet trotz kleiner Schwächen mit seiner vorbildnahen, aber vor allem stabilen Ausführung. Gegenüber den Modellen der Mitbewerber zeigt sich das Roco-Fahrzeug deutlich günsti- ger. Für Modellbahner, die ihren Schwerpunkt auf Robustheit im Anlagenbetrieb und die geldbeutel- schonende Zusammenstellung lan- ger Zuggarnituren legen, ist es das ausgewogenste Modell. Dirk Rohde/Oliver Strüber
Brawa – Die sauber ausge- führte Waggonbeschriftung
entspricht der eines Bundesbahn- Vorbildfahrzeugs der Epoche III, ist größenrichtig und vollständig – ein- schließlich der gelben Blitzpfeile un- ter den stirnseitigen oberen Leiter-
Aufgrund ihrer abweichenden Vorbildwahl sind der Otmm 52 von Exact-train und der Otmm 61 von Piko nicht Bestandteil dieses Tests
94
Made with FlippingBook flipbook maker