Bahn Extra

Am 7. März 1969 ist 01 1054 mit D 66 Norddeich – Köln in Leer (Ostfriesland) eingetroffen und wie bei vielen anderen Reisezügen werden nun Bahnpost (am ersten Wagen) bzw. Gepäck (am zweiten Wagen) verladen. Vier Minuten lässt der Fahrplan dafür Zeit – das verlangt flottes Handeln Robin Fell/Archiv der Eisenbahnstiftung

Die Bundesbahn setzte auch Gepäckwagen ein, in denen Postabteile für die Bundespost vorgese- hen waren. Ein solcher PwgPost ist in den Personenzug eingestellt, mit dem im Juli 1950 Dampflok 98 823 im Bahnhof München-Thalkirchen steht Carl Bellingrodt/Slg. Oliver Strüber Ein Nebenthema, auf das hier aus Platzgründen nicht weiter eingegangen wird, sind die Posttrans- porte der DB für die Alliierten. Der D 170 Straßburg – Lindau mit Kurswagen Paris – Innsbruck führt 1953 einen französischen Postwagen mit (Foto). Laut dem Zugbildungsplan von 1952 lief ein solcher Postwagen für das französische Militär von Kehl bis Lindau in dem Zug Carl Bellingrodt/Eisenbahnstiftg.

cher Vorgaben die grundsätzliche Verpflich- tung, „den Eisenbahnbetrieb in die not­ wendige Übereinstimmung mit den Bedürfnissen des Postdienstes zu bringen“. Dazu hatte die DB auf Verlangen der Post einen posteigenen Bahnpostwagen zu be- fördern. Reichte der Wagen nicht aus, war die DB gehalten, weitere Bahnpostwagen zuzulassen. Ferner konnte die Bundespost verlangen, dass ihr geeignete Güterwagen gestellt oder Abteile in Personen- oder Ge- päckwagen überlassen wurden. Bei be- stimmten Zuggattungen konnte die Benut- zung der Züge durch die Bundespost aber aus bahnbetrieblichen Gründen im Beneh- men mit der Post beschränkt werden. Das galt zum Beispiel für die 1951 eingeführten Fernschnellzüge (F-Züge) des Inlandsver- kehrs, die in der Regel keine Bahnpostwa- gen beförderten. Aufgrund der hohen Reise- geschwindigkeiten wurden sie aber vielfach

Paketbehälter. Zum Jahresende 1950 verfüg- te die DBP über 1.610 Bahnpostwagen (Bpw), in denen insgesamt 8.156 Bahnpost- begleiter ihren Dienst verrichteten. Ganz all- gemein normalisierten sich die Rahmenbe- dingungen: Seit 1948 gab es ein Postkursbuch, in dem alle regelmäßig verkehrenden Züge Wie im Reiseverkehr hatten sich bei der Post die Verkehrsströme nach 1945 grundsätzlich geändert mit Bahnpostbeförderung verzeichnet wa- ren (siehe S. 43-45). Grundsätzlich geändert hatten sich ge- genüber der Vorkriegs- und Kriegszeit indes die Hauptverkehrsströme. Bedingt durch die deutsche Teilung verliefen sie nun vor allem in Nord-Süd-Orientierung und nicht, wie bis- her, in Ost-West-Richtung. Entsprechend

ordnete die Bundespost ihre Verteilstruktur neu. Berlin, bis 1945 ein zentraler Anlauf- punkt, hatte nun einen Sonderstatus, auch daran zu erkennen, dass dort die Deutsche Bundespost Berlin tätig war. Die Zustellung der Post dorthin musste auf der Schiene mit- hilfe der Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR geschehen, ebenso wie der postalische Austausch mit der DDR. Auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutsch- land dagegen war die Bundesbahn die tra- gende Säule für die Posttransporte. Mit ei- nem beachtlichen Umfang: Allein im Rechnungsjahr 1951 kamen über 4,5 Milliar- den Briefe und 179 Millionen Pakete zusam- men. Der größte Teil davon wurde auf der Schiene befördert und umgearbeitet. Transportregeln – Transportformen Für die Durchführung der Postbeförderung oblag der Bundesbahn aufgrund gesetzli-

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BAHN EXTRA 4/2022

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