Bahn Extra

BEISPIELE | Titel

Die Strecke 704 Neustadt (Dosse) – Brandenburg im Kursbuch vom Winter 1987/88 – in der Fahrplansaison, in welcher die DR hier den Traktionswechsel schließlich vollendete Slg. Felix Walther

Die 118.2–4/118.6–8 ersetzten die 52.80 auf

der Städtebahn. 118 726 steht im

Sommer 1991 mit dem N 19234 abfahrbereit in Brandenburg Hbf Thomas Rieger/Slg. Endisch

Brandenburg (Havel) zu sehen. Die Suche nach einer Ablösung für die Reko-52 gestal- tete sich schwierig. Die DR hatte zwar bis Ende der 1970er-Jahre den Oberbau der Ne- benbahn Belzig – Rathenow – Neustadt (Dosse) auf 21 Tonnen verstärkt, doch für einzelne Kunstbauten, wie die Brücke über den Jacobsgraben in Brandenburg oder das Überführungsbauwerk in Neustadt (Dosse), bestanden weiterhin Achslastbeschränkun- gen, welche den Einsatz der schweren Stre- ckendiesellok-Baureihen 120 und 132 ver- hinderten. 118 statt 52.80? Das Bw Brandenburg erhielt daher ab Som- mer 1981 die ersten Maschinen der Baureihe 118.2–4/118.6–8, die sich als ein vollwertiger Ersatz für die 52.80 erwiesen und ab 1982 schrittweise die Reko-Maschinen verdräng- ten. Doch auch dann zog sich die Ablösung der Dampftraktion hin. Es dauerte bis zum Fahrplanwechsel am 1. Juni 1986, bis die

Baureihe 52.80 auf der Städtebahn so gut wie ausgedient hatte. Den Dampfloks ver- blieb eine Übergabe von Brandenburg Hauptbahnhof zum Elektrostahlwerk, mit der sie planmäßig einen rund vier Kilometer langen Abschnitt der Städtebahn befuhren. Damit war die Geschichte aber nicht zu Ende, vielmehr kehrte die 52.80 noch einmal zurück. Am 16. Oktober 1987 beendete das Bw Brandenburg zwar offiziell den Trakti- onswechsel und setzte dazu Lok 52 8184 mit dem Zugpaar P 19236/19239 auf der Städte- bahn ein. Doch mangels Dieseltriebfahrzeu- gen durfte die Dampflok in der Folge noch gelegentlich aushelfen. So fuhr 52 8184 im Dezember 1987 sowie im Mai, Juni und Juli 1988 einzelne Güterzüge auf dem Abschnitt Brandenburg – Golzow. Erst danach be- stimmten ausschließlich die Diesellokomoti- ven der Baureihen 105/106.2–9, 110/112 und 118.2–4/118.6–8 das Bild auf der Städtebahn. Fast 20 Jahre hatte die Umstellung letzten Endes in Anspruch genommen.

Mit dem Eintreffen der 110 238 am 27. April 1970 begann der Traktionswechsel im Reise- zugdienst. Ab Mai 1971 bespannte die Bau- reihe 110 die meisten Personenzüge auf den Kursbuchstrecken (KBS) 681 Brandenburg – Belzig und 704 Brandenburg – Rathenow – Neustadt (Dosse). Außerdem übernahm die Baureihe 105/106.2–9 die ersten Nahgüterzü- ge auf dem Abschnitt Brandenburg-Altstadt – Rathenow. Später fuhren die Lokomotiven auch Güterzüge nach Golzow. Im Sommer bespannten die Stangendieselloks zudem aushilfsweise Personenzüge auf der Strecke. Einen kompletten Übergang von der Dampf- zur Dieseltraktion gab es jedoch noch nicht. Vor den zahlreichen Ganz- und Durchgangsgüterzügen auf der Städtebahn dominierte weiterhin die Baureihe 52.80, die umlaufbedingt auch einzelne Personenzüge bespannte. Selbst im Winterfahrplan 1980/81 war die Baureihe 52.80 noch vor den Perso- nenzügen (P) 19206 Brandenburg (Havel) – Neustadt (Dosse) und 19231 Rathenow –

52 8184 beendet am 16. Oktober 1987 offiziell den Traktionswechsel im Bw Brandenburg und auf der Städtebahn, doch ist das noch nicht das Dampf- Aus (l.). Im Nahgüterverkehr Brandenburg – Rathenow fahren auch 105/106.2–9, hier 105 061 im Sommer 1989 im Bahnhof Premmnitz Jens-Peter Fried (2)

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BAHN EXTRA 5/2025

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