BahnEpoche | STATIONEN
ger Bahnhof. Dies ist der Bahnhof, der auch noch heute besteht, mit dem erwähnten, 1840 errichteten Empfangsgebäude. Betrieblich problematisch blieb die Situ- ation aber dennoch, da man von der Braun- schweiger Strecke nicht direkt in den Vie- nenburger Güterbahnhof einfahren konnte. Aus Richtung Braunschweig hier eintref- fende Güterzüge mussten jeweils bis in den Personenbahnhof fahren und anschließend in den Güterbahnhof zurückdrücken. Die- ses betriebliche Hindernis konnte erst 1924 durch eine Verlegung der braunschweigi- schen Strecke im Bereich zwischen Wiede- lah und Vienenburg erreicht werden. Diese führte nun in einem langen Bogen von Os- ten her direkt in den Güterbahnhof. Die alte Trasse wurde wenig später aufgegeben. Der Betrieb war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die Königlich Preußi- schen Staatseisenbahnen und 1920 auf die Reichseisenbahnen übergegangen. Vienen- burg war Teil der Magistrale Halle (Saale) – Hildesheim (– Hannover); im Sommer 1935 hielten dort ein Nachtschnellzug Berlin – Saarbrücken sowie am Tag je ein D-Zug Leipzig – Amsterdam, Dresden – Weser- münde (Lehe) und Berlin – Aachen. Ab Mit- te der 1930er-Jahre erreichte der Ost-West- Ferngüterverkehr im Nordharzgebiet bisher nicht gekannte Dimensionen. Die weitge- hend eingleisige Strecke Grauhof – Vienen-
Dampf zu DB-Zeiten: Mit einem Nahgüterzug aus Braunschweig verlässt 044 569 am 22. Mai 1976 den bereits stark verkleinerten Güterbahnhof Vienenburg in Richtung Oker/Goslar Josef Högemann
Das Streckennetz bei Vienenburg wurde durch die innerdeut- sche Grenze weitge- hend zerschnitten. Links die Strecken im DB-Kursbuch vom
Winter 1958/59 Slg. Konrad Rothzoll
Mit dem E 3532 Braunschweig – Goslar rollt 218 903 am 12. März 1993 in Vienenburg an den Bahnsteig. Deutschland ist wiedervereinigt, aber noch gibt es hier keinen Bahnanschluss nach Osten J. Högemann
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BAHN EXTRA 5/2025
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