Bahn Extra

brachte.Viel war nicht los. Der 5637 brachte uns bis Freital-Hainsberg, wo wir ein bisschen mehr foto- grafieren konnten. Zwei Mal Doppelstock und ein Güterzug mit 250 gelangen. Die Schmalspuranlagen unterhalb des hochgelegenen Bahnsteiges fanden gleich unsere Bewunderung.Weiter nördlich gelege- ne Fabrikbauten gaben dem Ganzen einen typi- schen DDR-Touch, von schwerer und verschlissener Industrie. Das zog uns aber nur noch mehr an, be- sonders, wenn es krachte, qualmte und stank. Ganz klar, dass wir nach dem Fahrkartenkauf noch ein paar Belegbilder anfertigten. Via Altenberg nach Dresden In Kipsdorf hielten wir uns gar nicht lange auf. Gab es Busse oder Taxis? Wir wussten es nicht und ent- schieden, an der ursprünglichen Planung festzuhal- ten. Also Abmarsch! Es herrschte sonniges Wetter, was ausreichend Orientierung gab. Die wenigen Wanderer, die uns begegneten und die wir fragten, bestätigten die Richtung. So erreichten wir schließ- lich Altenberg, wo genügend Zeit blieb, um Ort, Bahnhof und Bahnhofsumfeld in Augenschein zu nehmen. Man merkte schon, dass sich hier bei Win- terwetter entsprechend großesVerkehrsaufkommen mit dem Zug einstellte und die Besuchermassen aus der Großstadt irgendwie bewältigt werden mussten. Wir setzten unsere Bahnreise per Doppelstock- Einzelwagen in braun-beiger Lackierung fort. Über Heidenau gelangten wir nach Dresden Hbf, wo bis zur Heimfahrt mit einem D-Zug noch mehr als eine Stunde Zeit blieb. Erneut widmeten wir uns dem Be- triebsgeschehen. Und heute bedauere ich, dass ich damals nicht ein Stativ mitgeführt und am Abend weitere Fotos gemacht habe. Auf die paar Mark für den Diafilm wäre es nicht angekommen, heute könnte ich mich über wahre Bildschätze freuen. Hinterher ist man immer gescheiter… Weischlitz empfing uns am späten Abend. Briga- de IV war zum Dienst. Und sie zeigte Erstaunen und Respekt bei dem, was ich schon wieder durchgezo- gen hatte. 

Am Morgen des 12. Februar 1990 hat 243 017 den D 963 nach Freiberg (Sachsen) gebracht. Der Schnellzug ist meine favorisierte Frühverbindung für Ziele im Raum Sachsen

Allzu groß ist die Zugdichte auf der Weißeritztalbahn Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf 1990 nicht, aber der Dampfbetrieb entschädigt für alles. Die 99 1734 schleppt im Mai 1990 aufgebockte Güterwagen durch Dippoldiswalde Will A. Reed/Bildarchiv der Eisenbahnstiftung

Die groß dimensionierten Anlagen des Bahnhofs Altenberg werden an jenem Montag nur teilweise genutzt. Aber sie lassen erahnen, was hier zu Ausflugszeiten an Wochenenden alles rollt

In Kürze Der Fahrplan am 12. Februar 1990

Von

Nach

Abfahrt

Ankunft

Zugnr.

Weischlitz 05:44 Uhr 09:01 Uhr 5662/D 963 Freiberg (Sachs) Freital-Hainsberg 09:37 Uhr 10:13 Uhr 5637 Freital-Hainsberg Kurort Kipsdorf 11:58 Uhr 13:43 Uhr 14265 Altenberg Heidenau 16:03 Uhr 17:27 Uhr 16776 Heidenau Dresden Hbf 17:42 Uhr 18:00 Uhr 8762 Dresden Hbf Weischlitz 19:07 Uhr 23:07 Uhr D 966 Freiberg (Sachs)

Rund um Dresden gibt es noch ver­ schiedene Strecken, die ich nicht kenne. Zwei von ihnen – Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf und Heidenau – Altenberg – sind am 12. Februar

1990 mein Ziel Slg. Felix Walther

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BAHN EXTRA 4/2022

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