Auto Classic

Defekte Geber sorgen für Schalt- fehler und Getriebeschäden

... wenn das Automatikgetriebe über eine elektronische Steuerung verfügt

Zu Beginn der Arbeit steht die Diagnose per Laptop, ...

Mitunter zieht der Kabelsatz wegen defekter Dichtungen auch Öl in die Stecker

Defekte Kabelbäume im Getriebe können Ursache für Fehlermeldungen sein

Der Aufbauplan verrät, wie aufwendig und kleinteilig das Getriebe aufgebaut ist Gelangt das Getriebeöl über den Leitungssatz bis zum Steuergerät, gibt es einen Kurzschluss

Ein original Austausch- getriebe erkennt man an der Plakette

torlast ab. Diente in der Vor-Elektro- nik-Ära noch der mechanisch über- mittelte Saugrohrunterdruck zur Beaufschlagung der Schalteinheit (Schieberkasten), wechselte man ab Mitte der 1980er-Jahre zu dem Ein- satz von Elektronik. Ein Steuergerät übernahm die Auswertung der Fahrzustände und beaufschlagte im Schaltschieber- kasten eingebaute hydraulische Kol- ben mit den Schaltvorgängen. Eine Messgröße war das Lastsignal des Motors, ermittelt über den Luftmas- senmesser. Über die Jahre liefert dieser nicht immer die korrekten Werte, gaukelt dem Getriebesteuer- gerät etwa eine zu geringe Motorlast vor, für die dann der Steuerdruck fehlerhaft berechnet wird. Das Ergebnis ist ein schleichender Getriebeschaden, ohne Aussicht da- rauf, vom Besitzer zuvor erkannt zu werden. Einzige Möglichkeit, dem zu entgehen, ist der prophylaktische Wechsel des Luftmassenmessers gegen ein Neuteil und ein Auslesen der Werte am Diagnosegerät. Natür- lich können auch andere Faktoren, wie defekte Leerlauf- oder Bremslicht- Sieht der Anschluss am Steuer- gerät so sauber aus, liegt keine Kontaminierung mit Öl vor

bleibt im Öl schweben. Ein Ölwech- sel tut also Not, will man nicht das Leben des Getriebes riskieren. Doch selbst wenn der Zusammenhang aus Verschleiß und altem Öl einleuchtet, gehandelt wird meist erst, wenn der Automat Probleme macht. Typische Anzeichen für begin- nende Probleme sind neben Ölver- lust durch undichte Simmerringe eine Veränderung des Schaltverhal- tens, eine ungewöhnliche Differenz zwischen Motordrehzahl und Ge- schwindigkeit oder ein Durchrut- schen beim Hochschalten.

Wichtig für Arbeiten am Getriebe ist die exakte Identifikation des Automaten

„Dann ist es oft schon zu spät“, sagt Marco van der Louw. Beim Durch- rutschen der Gänge verbrennt im Innern des Getriebes gerade eine Kupplung. Ein Fehler, der nur mit einer Instandsetzung behoben wer- den kann. Wer einen so geschä- digten Automaten weiterhin nutzt, riskiert nicht nur ein Liegenbleiben, sondern sogar einen Totalschaden am Getriebe. Elektrische Falschinformation Neben einem verschlissenen Öl sorgt bei Youngtimern auch die Elek- tronik für Getriebeschäden. Grund- sätzlich muss das Getriebe wissen, wann geschaltet werden soll. Das hängt von Geschwindigkeit und Mo-

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TIPP

Automatik-Check

1.Leckspuren am Getriebegehäuse, Leitungen und Ölkühler 2. Merklicher Automatikölgeruch im Innenraum nach Probefahrt 3.Fehlermeldung in Gangwahlanzeiger (Youngtimer) 4. Fehlerstatus beim Auslesen mit Diagnosetool prüfen 5. Charakter der Schaltvorgänge, etwa ruppig hart oder schleichend schluffig. Kriechneigung im Leerlauf 6. Prüfung einzelner Gänge und Gangwechsel; Funktion Rückwärtsgang 7. Optische Prüfung der Ölkonsistenz (Farbe, Späne, Geruch) 8.Einträge im Serviceheft zum ATF-Tausch und/oder Tauschgetriebe

AUTO CLASSIC 4/2022

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