Auto Classic

I>I:AHIDGN ] EdghX]Z.')H\Z\ZcIdndiVBG'

Das Heck des MR2 orientiert sich am Fiat X 1/9 und am VW-Porsche, aber auch am Pontiac Fiero.

Hübscher An- blick: schwarz- rote Sport- sitze. Auch große Men- schen passen in den MR2.

Leistungsschub zum Ende der Bauzeit Zur Ausstattung gehören diverse Extras aus den Bereichen Komfort und Design, darunter elektrische Außenspiegel, Türtafeln mit Stoff- verkleidung, ein Heckwischer, Flankenschutz- leisten in Wagenfarbe und ein herausnehm- bares elektrisches Dach (Targa). Vor allem aber besitzt dieser Porsche den mithilfe an- derer Kolben und höherer Verdichtung auf 160 PS leistungsgesteigerten Motor aus dem 944 und das Sportfahrwerk (M030) mit 10 mm Tieferlegung. In Kombination mit dem Transaxle-Layout (Motor vorne und Getriebe hinten) ergibt sich eine optimale Konfiguration für souveränes und sportliches Fahrverhalten. Und der 924 S enttäuscht nicht. Schon aus dem Drehzahlkeller beschleunigt er kraftvoll durch die Gänge, begleitet von einem knurri- gen Motorklang. Von unserem bequemen Fah- rersitz aus blicken wir auf die sportiven Rund- instrumente mit dem Drehzahlmesser rechts neben dem Tacho, die Nullstellung der Nadel etwas ungewohnt auf drei Uhr. Das Vierspei- chen-Lederlenkrad fühlt sich stramm an und will mangels Servolenkung mit Kraft gedreht werden, was mit zunehmender Geschwindig- keit leichter geht. Im Gegenzug ist die Rück- meldung fantastisch. Die alte Leier von der Hausfrau, für welche dieses Modell angeblich gedacht war, sie entlarvt eigentlich nur den Ignoranten, der sie verbreitet – dieser 924 S ist ein klassisches Männerauto. Im Gegensatz zum MR2 liegt der Porsche satter auf der Straße, ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Das liegt weniger am höheren Gewicht von 1190 Kilo- gramm (Toyota: 975) als am ausgereiften Fahr- werk, welches weitgehend mit dem des 944 übereinstimmt. Auch die Bremsanlage ist die

den Kopfstützen anfeuert, als wollte er sagen: „Los, dreh mich, tritt mich, gib’s mir!“ So kann es passieren, dass man vergisst, wie klein der MR2 im heutigen Straßenbild wirkt. Auf der Autobahn strahlt der kleine Toyota jedenfalls trotz seiner Signalfarbe wenig Selbstbewusst- sein aus, weshalb wir uns im Eifer des Gefechts dazu hinreißen lassen, den Vordermann durch optisches Signal auf unsere Überholabsicht aufmerksam zu machen. Prompt öffnen sich die Klappscheinwerfer. Ehe sie sich wieder schließen, vergehen drei Gedenksekunden. Etwas irritierend. Als wir den Toyota mit knisterndem Auspuff abgestellt haben, wollen wir einen Blick in den Motorraum werfen. Gar nicht so einfach! Erst nachdem wir die Fronthaube, das kleine Lade- abteil im Heck und die Tankklappe geöffnet ha- ben, erwischen wir den richtigen Hebel. Zum Vorschein kommt der „Blue Top“-Ventildeckel mit der blauen Aufschrift „Twin Cam 16 Valve“. Ein solches Spektakel hat der Porsche nicht zu bieten. Er hält einen ganz anderen Trumpf in der Hand – Hubraum. 2,5 Liter, verteilt auf vier Zylinder, das ist ein Wort. Und eine Macht. Aber widmen wir uns erst mal der Optik. Unser Foto- modell ist nicht irgendein 924 S. Es handelt sich um ein Sondermodell mit Le-Mans-Aufklebern. Allerdings nicht um den 924 Le Mans von 1980, sondern um eine sehr seltene und späte Version von 1988 mit der Ausstattungsnummer M755, für die es in den diversen Märkten verschiedene Namen gab. In England etwa trug das Fahrzeug die Zusatzbezeichnung „Exklusiv“, in Spanien „Spirit“, und in Japan hieß der Wagen schlicht 924 CS. Unser Exemplar gehört dem Vizepräsi- denten des Porsche 924-944-Club Deutschland e.V., Martin Grünewald.

Verwirrspiel: Die Bedienung der verschiedenen Klappen muss man erst mal durchschauen.

MR2- Vorläufer Toyota

Das „Black Beast“ (1985): Rallye- gerät für die Gruppe B mit 600-PS-

Sports 800 (1965–69): Schon vor dem Targa mit heraus- nehmbarem Dach.

Bereits nah am Serienmodell: der MR2-Prototyp SV-3 von 1983.

Turbo- motor.



Made with FlippingBook flipbook maker