LESERAUTO | VW Golf-Jetta Cabrio (1980)
Mit Brief und Siegel: der Umbau zum Jetta Cabrio Mit Brief und Sieg le : der
Zum Kamei-Kit gehörten auch der Heckspoiler und massigere Stoßfänger.
TECHNISCHE DATEN Hersteller Volkswagen AG/ Karmann GmbH & Co. KG, Osnabrück Modell/Ausführung Golf I Cabrio GLi/Jetta (Sonderanfertigung) Karosserie 2-türiges Cabriolet, vier Sitze, Stahl Motor (Benzin)
R4, mechanische Bosch Einspritzung K-Jetronic, vorn quer
Hubraum (ccm) Leistung (PS)
1.588
110 bei 6.100/min Drehmoment (Nm) 140 Nm bei 5.000/min Getriebe 5-Gang manuell Antrieb Vorderrad Fahrwerk vorn
Die Pfeile zeigen die Stellen, an denen das verlängerte Heck angeschweißt wurde
Ein Windschott reduziert bei Cabriofahrt die Turbulenzen
Einzelradaufhängung, Fe- derbeine, untere Dreiecks- querlenker, Stabilisator
bilisator eingesetzt. „Leider hat das Auto keine Servolenkung, was mit dem nachgerüsteten Sportlenkrad Rangiermanöver recht mühsam macht“, gesteht der 1,90-Meter-Mann. Als einzige Ergänzung gegenüber dem Zu- stand von 2015 spendierte Damek seinem Neuerwerb neben Chromschalen für die Tür- griffe ebenfalls chromglänzende Talbot-Rück- spiegel. Die gab es schon damals für einen Golf I, sodass das H-Kennzeichen nicht ge- fährdet wurde. H-Kennzeichen? Aber sicher, denn der Umbau ist älter als 30 Jahre und damit H-tauglich. Der Essener findet die Rückspiegel nicht nur schick, sondern sieht zugleich einen Si- cherheitsgewinn: „Ich kannte die schon von einem Audi 80, den ich früher fuhr und sie schon montiert hatte. Die Originalspiegel haben ein sehr schlechtes Sichtfeld und sind nicht sphärisch geformt wie heute. So kann ich den toten Winkel verringern.“ Solide Zustandsnote 2- Der Ermittlungsbeamte Damek – zuletzt seit 2004 bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit und die letzten drei Jahre beim Zollfahndungs- amt Essen – bereitet sich gerade auf den Ru- hestand vor. Den will er neben seinem Alltags-
mobil, einem Peugeot 5008, nun öfters mit diesem „Jetgo“ verbringen. Unter der Haube steckt noch der erste Motor, der 1.6 GLI mit K-Jetronic-Einspritzung und 110 PS. Der Ta- cho zeigt erst gut 143.500 Kilometer an. Doch es ist nicht der Motor, der auffällt. „Beim Überfahren von Bordsteinkanten oder größeren Querfugen merkt man, dass die Ca- brios damals viel verwindungsfreudiger wa- ren“, wundert er sich nicht wirklich. „Dafür ist er bei geschlossenem Verdeck recht leise und die Kapuze so dicht, dass man damit sor- genfrei durch die Waschanlage fahren kann.“ Offenfahren ist dank des eingebauten Wind- schotts pures Vergnügen, und der Koffer- raum, aber das wissen wir ja bereits ... Ende 2019 hat Martin Damek das Golf-Jet- ta-Cabrio einer Fahrzeugbewertung unterzo- gen. „Es gab die Note 2 minus, was für ein über 40 Jahre altes Auto okay ist“, findet er. „Der Wiederbeschaffungswert beträgt 10.600 Euro, der Marktwert 8500 Euro.“ Doch der Es- sener hat keinen Verkauf seines Old-School- Tuning-Einhorns im Sinn. „Ich will ihn schon noch einige Jahre fahren, zumal meine Frau, die ich leider auch nach 43 Jahren nicht be- wegen kann, hinter mir auf dem Motorrad Platz zu nehmen, jetzt liebend gerne zusteigt!“
Fahrwerk hinten
Verbundlenkerachse, Federbeine
Reifen
205/60 R 13
Bremsen (v / h) 0–100 km/h (s)
Scheiben / Trommeln
10,2 172
Vmax (km/h)
L x B x H (mm)
4.440 x 1.610 x 1.410
Gewicht (kg)
1.020
Verbr. (l/100 km)
ca. 9,0 Super
Bauzeit
1980 (Golf I Cabrio 1979–1983)
Stückzahl
1
Neupreis (DM)
nicht erhoben
Marktwerte (Euro) Zustand
k.A.
zuordnen konnte. Der Wagen stand dadurch hinten hoch wie ein Dragster.“ H-Kennzeichen? Aber sicher! Also rüstete der bis heute vierte Besitzer den „Jetgo“ vorn auf das Serienstandfahrwerk zu- rück und ließ hinten Original-Federbeine ein- bauen. Dazu wurden neue Reifen aufgezogen und wegen der 205er-Breitreifen vorn ein Sta-
42
Made with FlippingBook flipbook maker