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WERKSTATT
Vor einigen Jahrzehnten lagen die Wechselintervalle im Schnitt noch bei 15.000 Kilometern oder spätes- tens einem Jahr. Mit zunehmender Ölqualität sind die Intervalle aber immer weiter gestiegen. Dennoch sollte man als Oldiefahrer nicht dem Irrglauben verfallen, mit modernen hochlegierten Ölen jedem Motor et- was Gutes zu tun und auch die Wech- selintervalle nach hinten verschieben zu können. Ganz im Gegenteil: Oft vertragen alte Motoren moderne Öle nicht und nehmen Schaden. Öl filtern ohne Verschleißteile Vor dem Krieg besaßen Verbren- nungsmotoren noch eine andere Filtertechnik als heute. Die ersten Filtereinsätze aus Papier zum regel- mäßigen Tauschen erschienen erst in den 1950er-Jahren. Bis dahin nutzten die Motorenentwickler be- stimmte physikalische Effekte, um die Partikel aus dem Öl, der Ansaug- luft oder dem Treibstoff abzuschei- den. So kamen beispielsweise noch bis in die 1960er Jahre sogenannte Schleuderölfilter zum Einsatz. Hier wurden feste Partikel im Öl mittels Zentrifugalkraft in ein Reservoir ge- schleudert, wo sie sich dann ablagern sollten. Dieses Reservoir setzte sich mit Schmutz zu und war daher regel- mäßig zu reinigen. Ein Vertreter, der diese Technik nutzt, ist der Fiat 500. Das Prinzip war jedoch auf unlegier- te oder niedrig legierte Öle ausge- legt, wie sie früher Standard waren. Moderne Motoröle enthalten jedoch zahlreiche Legierungsbestandteile, die Schmutzpartikel oder Abrieb so lange in der Schwebe halten, bis sie in einem Ölfilter aus Papier oder Vlies abgeschieden werden. Kommt ein modernes legiertes Öl in einem Motor mit Schleuderfilter zum Ein- satz, ist dieser komplett wirkungslos,
Leistung und Sound: Sportluftfilteranlagen erfreuen sich in der Tuning-Szene großer Beliebtheit, bei der Hauptuntersuchung dagegen weniger.
funktionieren anfangs zwar auch bei Falschmontage, setzen sich aber viel schneller zu, da ja die große Eintritts- fläche fehlt. Zudem ist die Sichtkont- rolle von außen nicht mehr möglich, da der Schmutz jetzt innen gesam- melt wird, an der sichtbaren Außen- seite kommt nur der gereinigte Sprit an. Fest installierte Kraftstofffilter erfüllen oft auch noch eine weite- re Funktion. Sie verfügen über eine Einstellmöglichkeit für den Kraft- stoffdruck. Das war bei den frühe- ren Vergasermotoren sehr wichtig, da ein zu hoher Kraftstoffdruck so- wohl Filter als auch die Vergaser- membranen beschädigen kann. Die- sel-Modelle verfügen aufgrund der etwas komplexeren Technik über aufwändiger gestaltete Kraftstofffil- ter. Moderne Fahrzeuge sind bereits mit Anschraubfiltern versehen, die neben dem Schmutz auch im Die- sel vorhandenes Wasser abscheiden können. Im Pkw-Bereich kommen Filterpatronen mit und ohne Wasser- ablassschraube zum Einbau. Kraftstofffilter gehörten nicht im- mer zur Serienausstattung. Falls nicht vorhanden, ist eine Nachrüst- lösung sehr anzuraten. Im Prin- zip muss man nur die Kraftstoff- leitung an einer geeigneten Stelle durchtrennen und die Filterpat- rone dazwischenstecken. Einige Schlauchfilter sind für verschiedene Schlauchdurchmesser vorgesehen. Ist ein dickerer Schlauch verbaut, schneidet man einfach das dünne- re Teil mit einem Cuttermesser an den Filterenden ab. Für den Einbau
sollte eine möglichst wärme- und vibrationsgeschützte Stelle gewählt werden. Sonst droht im schlimmsten Fall ein Motorbrand als Folge eines falsch montierten Spritfilters. Schmutz aus dem Motoröl holen Auch wenn Luft- und Kraftstoff- filter schon einiges an verschleiß- fördernden Partikeln vom Motor ferngehalten haben, besteht noch Handlungsbedarf im Bezug auf das Motoröl. Denn dort entstehen eben- falls Schmutz und Abrieb, welche die Lebensdauer verringern. Normaler- weise wird bei Verbrennungsmo- toren das Motoröl im Hauptstrom durch ein Filterelement gepumpt und dort von Schwebstoffen gereinigt. Bauartbedingt haben diese Filter nur eine begrenzte Speicherkapazi- tät, weshalb sie in regelmäßigen Ab- ständen gewechselt werden müssen.
Billiger Innenraum- Nachbaufilter: Die Filterlamellen haben sich im ein- gebauten Zustand durch die Nutzung verformt und verklebt.
Klassischer Ölfilter: In einem Filtertopf sitzt das Filterele- ment, der Gewinde- deckel mit Dichtung ist mit dem Topf verschweißt oder gebördelt.
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