und SAHEL LIFE ist es zu verdanken, dass das fertiggestellte Erdgeschoss bereits im Dezember im Rahmen einer Tauffeier ein- geweiht werden konnte. VON HAND GEMISCHTER BETON Insgesamt wurden bisher rund 200 Kubik- meter Beton verbaut – praktisch komplett von Hand gemischt! Für den Oberbau des Gebäudes fehlen bisher die weiteren Finanzen, doch wir geben unser Bestes, um in unserer verbleibenden Zeit hier so viel wie möglich vorzubereiten, damit die Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt pro- blemlos wieder aufgenommen werden kann. Das Jahr 2015 war auf allen Ebenen ein sehr schwieriges Jahr – sowohl für uns als UEEC (evangelischer Gemeindeverband von Kamerun) als auch für ganz Kamerun. Vor allem die Grenzregionen zu Nigeria waren stark von den brutalen Angriffen und Überfällen durch Anhänger von Boko Haram betroffen. Menschen wurden um- gebracht, Kirchen, Häuser und Scheunen angezündet. Hinzu kamen die Selbstmor- dattentate in einigen Dörfern. Die Angst ist gross, viele Menschen sind aus den Dör- fern geflohen, es gibt immer mehr Witwen undWaisen, Hunger und Not. Rahel und Aldo RINGGER, Mitarbeitende in Kamerun UEEC
ben für die Flüchtlinge gesammelt. Dadurch konnten Nahrung und Kleidung an tausen- de von Personen abgegeben werden. Die UEEC hat die Verteilung der Güter koordi- niert und Hilfsprojekte ausgearbeitet. Pastoren der von den Angriffen besonders betroffenen Dörfer wurden finanziell und durch Besuche unterstützt und ermutigt. Es fanden auch Treffen mit den Präsidenten der Kirchgemeinden im Grenzgebiet zu Ni- geria statt. WEITERE AKTIVITÄTEN DER UEEC • Jedes Jahr wählt die UEEC ein Gebiet aus, um dort den Bewohnern die gute Nachricht von Jesus Christus zu erzäh- len. Dieses Jahr fand die Kampagne an Ostern in der Hauptstadt Yaoundé und ihrer Umgebung statt. • Verschiedene Aktivitäten und Bauvor- haben wurden begleitet, so beispiels- weise der Bau des Gesundheitszen- trums Toubouro und die Erstellung von zusätzlichen Klassenzimmern in Maroua. • Weitere Bauarbeiten am Bibelinstitut in Maroua konnten abgeschlossen wer- den. • Es haben zwei Treffen mit den Kirchge- meindepräsidenten und den Ressort- leitern stattgefunden. • Das Projekt „Ländliche Entwicklung“ in der Region „Extrême Nord“ wurde mit 1000 Küken und Subventionen für ein Gebäude für die Geflügelzucht unter- stützt. • Vier jungen Menschen konnte das Studium an der Evangelisch-Theologi- schen Fakultät „Shalom“ im Tschad er- möglicht werden.
NOT HILFE
Als die Situation an der nigerianischen Grenze immer gefährlicher wurde, ent- schied sich Joseph, mit seiner Familie wegzuziehen. Als ehemalige Muslime hatten sie Angst, ins Visier von Boko Haram zu kommen und ermordet zu werden. Zusammen mit vier anderen Famili- en zogen sie an den Grenzfluss zum Tschad. Dort bauten sie sich mühsam wieder eine Lebensgrundlage durch Fischfang auf. Doch nach den Bomben- anschlägen im Tschad verboten die Si- cherheitskräfte unter anderem den Auf- enthalt auf dem Fluss und somit auch das Fischen. Um demVerbot Nachdruck zu verleihen, wurden die Boote zerstört. Damit sollte verhindert werden, dass „unerwünschte“ Personen, Waffen und Sprengstoff in den Tschad gelangen. Die Familien wollten es daher mit Reis- anbau versuchen. Doch wo sollten sie das Geld für die Miete der Felder, für Benzin für die Wasserpumpen und für Saatgut und Dünger hernehmen? Die SAM konnte ihnen da eine Starthilfe geben – und nun steht eine vielver- sprechende Ernte in Aussicht. So wie Josephs Familie können auch andere Familien dank einer solchen Starthilfe im Land bleiben und an einem neuen Ort eine Lebensgrundlage und eine Existenz aufbauen.
UNTERSTÜTZUNG VON FLÜCHTLINGEN
So war die Unterstützung der Flüchtlinge ein Hauptanliegen im letzten Jahr. Viele Christen und Kirchgemeinden sowie die SAM und SAHEL LIFE haben Geld und Ga-
Pastor Kouboubé LAMBERT, Präsident der UEEC
Helen MÜLLER, Mitarbeiterin in Kamerun und imTschad
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