LEMOCC: Empfehlungen für eine klimasensible Lernmobilität

Empfehlungen für eine klimasensible Lernmobilität

Innovative Finanzierungsansätze können z. B. so aussehen:

→ Schafft Anreize zur Nutzung von weniger CO 2 -intensiven Verkehrsmitteln wie Zügen oder Bussen. Dabei sollte die Bedeutung von „Slow Travel“ für die Umwelt und zu Bildungszwecken hervorgehoben werden. • Stellt Fördermittel für alternative Verkehrsmittel bereit, auch wenn diese mehr kosten als eine Flugreise. • Bietet ggf. einen Bonus für „grüne“ Verkehrsmittel. • Berücksichtigt, dass „grüne“ Reisen länger dauern können, und schafft Möglichkeiten, die zusätz - lichen Kosten zu decken. Die Dauer des Programms vor Ort sollte wegen einer längeren Anreise nicht verkürzt werden. → Fördert und finanziert die Nutzung der Reisezeit als integraler Bestandteil des Programms. Längere Reisen können zur Teambildung, zur interkulturellen Bildung entlang der Reiseroute und zur Pla - nung von Aktivitäten genutzt werden, die nach der Ankunft vor Ort durchgeführt werden. (Weitere Informationen dazu findet ihr im Abschnitt „Programm“ weiter oben.)

Auswirkungen auf Finanzierung und Förderung

→ Finanziert die Entwicklung neuer Methoden für die pädagogische Nutzung der Reisezeit und die Sammlung von guten Praxisbeispielen und bewährten Methoden.

→ Wenn eine Flugreise unvermeidbar ist,

• ermöglicht eine CO 2 -Kompensation, • fördert längere Begegnungen, damit sich die Flüge lohnen, • ermöglicht es den Veranstalter*innen, weniger CO 2 -intensive Flüge zu wählen, auch wenn diese teurer sind (als z. B. ein Direktflug).

Fördereinrichtungen haben einen enormen Einfluss auf die praktische Umsetzung von

Jugendmobilitätsprogrammen. Durch ihre Fördermittel bestimmen sie, ob eine klimafreundliche Umsetzung des Projekts möglich ist. Ein wirksames Instrument könnte ein Bonus für eine klimafreundliche Programmorganisation oder die Einführung einer gestaffelten Finanzierung sein – je umweltfreundlicher das Projekt, desto mehr Mittel kann es erhalten.

→ Fördert Austauschprojekte in Nachbarländern, z. B. in Grenznähe.

→ Fördert die Nutzung digitaler Formate. Bedenkt dabei aber, für welche Bildungsziele physische Begegnungen wertvoller sind. Ermöglicht die Finanzierung von digitalen Programmelementen und -formaten (z. B. notwendige Soft- und Hardware, technische Unterstützung, usw.).

→ Fördert und belohnt die Verwendung von nicht-gedrucktem Material.

→ Passt die Maßnahmen an die individuellen Bedürfnisse in einem Land an. Für einige Länder ist es aufgrund ihrer abgelegenen geografischen Lage schwieriger, auf Flugreisen zu verzichten. Das Fliegen zu ver - meiden, sollte jedoch immer eine Option sein und eher belohnt als bestraft werden.

→ Fördert und finanziert die klimafreundliche Durchführung eines Pro - jekts (z. B. zusätzliche Kosten für „grüne“ Verpflegung und Unterkunft).

→ Schafft Anreize mit einem gestaffelten Fördersystem, das die Organi - sation und Umsetzung klimasensibler Programme belohnt.

→ Schafft spezielle Förderprogramme, die die Kooperation zwischen Internationaler Jugendarbeit und formaler Bildung attraktiv machen – für manche jungen Menschen wäre es von Vorteil, sich dort für das Klima einzusetzen, wo sie ohnehin ihre Zeit verbringen müssen.

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