LEMOCC-Toolbox: Nachhaltigkeit in der Internat. Jugendarbeit

Ernährung und Klimawandel

Ernährung und Klimawandel

Abschließend sollen die Teilnehmenden resümieren, worauf ihrer Meinung nach geachtet werden kann, wenn man sich klimafreundlich ernähren möchte. Deutlich werden sollte, dass es bei der Klimabilanz der einzelnen Lebensmittel • einen großen Unterschied macht, wo und wie diese angebaut bzw. produziert werden, • regionale und saisonale Produkte einen Klimavorteil haben (kurze Transportwege, keine künstliche Beheizung), • frische Ware klimaschonender als Tiefkühlware ist (hohe Energiekosten für die Kühlung) und • ein hoher Verarbeitungsgrad eines Produkts sich negativ auf die Klimabilanz auswirkt (z. B. Pommes Frites statt Kartoffeln). Wenn das Interesse der Teilnehmenden weiterhin groß ist, können noch weitere Fakten in die Disk - ussion eingebracht werden: • Der Klimavorteil von regionalen Lebensmitteln wird meistens zunichtegemacht, wenn man mit dem Auto zum nahe gelegenen Supermarkt fährt. • Unsere Lebensmittel werden heute immer weiter transportiert. • Regionale Freilandtomaten verbrauchen rund 85 Gramm (konventionell) bzw. 35 Gramm (bio) CO 2 je Kilogramm. Zum Vergleich: Wachsen Tomaten außerhalb der Saison im beheizten Gewächshaus, verursachen sie mindestens 100-mal so viel CO 2 -Emmissionen (bio: 9,2 kg; konventionell: 9,3 kg). 5 • Butter ist wesentlich klimaschädlicher als Margarine. • In Deutschland entstehen z. B. 70 % der Klimagase in der Ernährung durch tierische Produkte, obwohl sie nur 10 % der Ernährung insgesamt ausmachen. 6

Mögliches Schlusswort Mehr als ein Viertel der weltweiten von uns Menschen gemachten Klimagase gehen auf das Konto der Ernährung. 7 Wenn ihr etwas für das Klima tun wollt, müsste ihr also gar nicht weniger essen, nur vielleicht öfters mal etwas anderes.

Lust auf mehr? Hier noch ein Videotipp, wenn man das Thema vertiefen möchte: Ist Fleisch wirklich schlecht fürs Klima?

5 https://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuelles/bio-ist-nicht-immer-besser-rat-fuer-nachhaltige-entwicklung-empfiehlt-region - ale-und-saisonale-ernaehrung/?cn-reloaded=1 [aufgerufen am 22.12.2022] (auf Deutsch) 6 https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/durch-gesunde-ernaehrung-kli - ma-und-arten-schuetzen [aufgerufen am 22.12.2022] 7 Vgl. Hannah Ritchie and Max Roser (2022): Environmental Impacts of Food Production. Published online at OurWorldInData.org. Retrieved from: https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food [Online Resource] [aufgerufen am 22.12.2022]

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