02-2019 D

Eine lebensrettende Verspätung Der medizinische Einsatz in der kleinen Flussgemeinde war zu Ende, die gesamte Ausrüstung schon wieder an Bord und wir waren bereit für die Rückreise in die Stadt, als jemand uns ansprach und umMedikamente bat. Dadurch verzögerte sich unsere Abfahrt um einige Minuten – gerade lange genug, dass ein verzweifelter Vater mit seiner schwerkranken Toch- ter uns noch erreichen konnte. Unsere Ärzte untersuchten die dreijährige Euriane sofort und die Diagnose war schnell gestellt: Lungenentzündung im fortgeschrittenen Stadium. Euriane musste auf der Stelle ins Spital, um die richtige Be- handlung zu erhalten – doch das nächste lag vier Stunden Pro VIDA Das ProVIDA kümmert sich mit diversen Angeboten (Vorschulpro- gramm PePe, sportliche Aktivitäten, Nachhilfeunterricht, Ferienlager, Familienarbeit) um benachteiligte Kinder und Jugendliche in den Slums der Grossstadt Belém, um zu verhindern, dass diese auf der Strasse lan- den und in die Kriminalität abrutschen. Straffällig gewordene Jugendli- che werden durch Gefängnisbesuche dabei unterstützt, aus der krimi- nellen Welt auszubrechen. Schliessung des Jungenheims Girassol Im letzten Jahr sind sämtliche europäische Mitarbeitende nach Europa zurückgekehrt und die Leitung des Projekts wurde an den Brasilianer Mario Praxedes Filho übergeben, der schon seit längerem im ProVIDA arbeitet. Der Prozess verlief soweit reibungslos – die Mitarbeitenden haben die Übergabe unterstützend mitgetragen und Mario hat sich als Leiter bereits gut eingelebt. Ein schwieriger Schritt war 2018 die Schliessung des Jungenheims Giras- sol, was aus verschiedenen Gründen notwendig wurde – zum Beispiel werden Kinder vom Staat kaum mehr in Heimen platziert und die Zahl der Jungen ging stetig zurück. Das Gelände des Heims konnte trotz der Wirtschaftskrise zumgewünschten Preis verkauft werden und alle sechs verbleibenden Kinder fanden ein passendes neues Zuhause. Dafür sind wir sehr dankbar! Im Juli fand ein letztes Kinderlager auf dem Gelände statt. Die 35 Freiwilligen kümmerten sich liebevoll um die rund 60 Kin- der, erzählten ihnen biblische Geschichten und konnten sie ermutigen und für sie beten. Es waren unvergessliche Tage für alle Beteiligten! Andere wichtige Zweige, wie zum Beispiel die Gefängnisarbeit, konnten weiter ausgebaut werden. Was bei den Menschen unmöglich ist, … Im Frühling suchten wir für die Kinder des Jungenheims Girassol ein neues Zuhause – unter anderem für die drei Brüder Simon, Mizael und Matthew (7, 9 und 12 Jahre alt), die von ihren Eltern verlassen wurden. Eine Familie zu finden, die bereit ist, drei Kinder auf einmal zu adop- tieren, ist praktisch unmöglich. Schweren Herzens entschieden wir uns, die beiden jüngeren getrennt von ihrem älteren Bruder zur Adoption auszuschreiben – so hatten zumindest sie eine Chance auf eine neue Familie. Kurz darauf meldete sich tatsächlich eine brasilianische Frau, die sie adoptieren wollte. Unsere Freude darüber war jedoch gedämpft, denn das bedeutete, dass die Geschwister wirklich getrennt werden mussten und der ältere bis zu seiner Volljährigkeit vermutlich in einem staatlichen Kinderheim leben würde. Auf wundersame Weise durften wir jedoch erleben, dass das, was bei Menschen unmöglich ist, bei Gott möglich ist: Als die Frau erfuhr, dass die beiden noch einen älteren Bru- der haben, war sie sofort bereit, auch ihn aufzunehmen. Seit letztem April wohnen die drei nun bei ihr – und nicht nur die Jungs, sondern auch ihre neue Mama und wir sind überglücklich darüber! (Stefanie)

Bootsfahrt entfernt. Wir baten Gott um ein Wunder und machten uns sofort auf den Weg. Tatsächlich erreichten wir das Spital rechtzeitig und Euriane konnte erfolgreich behandelt werden und nach Hause zurückkehren. Als wir die Familie wenige Wochen später besuchten, wa- ren wir schockiert darüber, in welcher Armut sie leben. Nur weil wir damals noch ein paar Minuten länger in dieser Flussgemeinde blieben, konnten wir das Leben des Mäd- chens retten und die Realität der Familie kennenlernen und sie jetzt begleiten und unterstützen.Wir sind Gott sehr dankbar für diese ungeplante Verspätung! (Daniel)

PRO

BRASILIEN RIBEIRINHO

41 150 130 3180 160

Kursteilnehmende

Konsultationen / Reha-Besuche

Sensibilisierte an Präventionsanlässen

Sensibilisierte in Kursen

Studierende/Leitende in Ausbildung Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

25 410

PRO BRASILIEN VIDA

560 80 2 38 48 400

Kursteilnehmende

Schüler/innen in Ausbildung

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung

Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Gecoachte Personen in Leitungsfunktion Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen

Pro VIDA

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