Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Internationalen Jugendarbeit Bedarfe aufgreifen, Konzepte entwickeln, Träger unterstützen Das Verbund- und Transferprojekt SchutzJu – Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugend- sozialarbeit erforscht in vier Teilprojekten kooperativ und partizipativ Gelingensbedingungen und Barrieren bei der Implementierung von Schutzkonzepten. Als Praxispartner wirkt IJAB an der Um- setzung des Teilprojekts »Internationale Jugendarbeit« unter Leitung der Universität Kassel mit.
Zentraler Bestandteil des Projekts im Jahr 2022 war die Gründung und Etablierung der SchutzJu-AG. Über meh- rere digital durchgeführte Informationsveranstaltungen konnten verschiedene Fachkräfte und Expert*innen aus den unterschiedlichen Strukturen der Internationalen Jugendarbeit für eine Mitarbeit gewonnen werden. Ziel der AG ist es, die Arbeit von SchutzJu fachlich zu begleiten und zu unterstützen sowie Impulse und Anregungen für die Weiterentwicklung des Projekts zu geben. Weitere wichtige Bestandteile des Projektes im Jahr 2022 waren › eine bundesweite Online-Befragung, bei der Mitarbei- tende und Ehrenamtliche zu den Umsetzungsständen von partizipativen Schutzkonzepten in ihren jewei- ligen organisationalen Strukturen befragt wurden, sowie › die Durchführung von Gruppendiskussionen mit in- teressierten fach- und ehrenamtlichen Kräften sowie jungen Menschen zu Gelingensbedingungen bei der Entwicklung partizipativer Schutzkonzepte in der Internationalen Jugendarbeit. Die Ergebnisse dieser beiden Prozesse flossen dabei auch in die konzeptionellen Vorarbeiten für eine Online- Plattform ein, deren Veröffentlichung für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant ist. Unter schutzkonzepte-par- tizipativ.de werden unterstützende Informationen und Materialien zur Schutzkonzeptentwicklung gebündelt und der Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Internationale Jugendarbeit findet in unterschiedlichen Formaten und vor dem Hintergrund verschiedener Organisationsstrukturen und -kulturen statt. Daher gibt es eine Vielzahl von Ansätzen und Maßnahmen zur Prä- vention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt: Viele Träger haben das Thema bereits in Weiterbildungen und Qualifizierungen für ihre haupt- und ehrenamt- lichen Mitarbeiter*innen aufgegriffen. Andere haben Arbeitsmaterialien oder Leitbilder erarbeitet. Gleich- wohl unterscheiden sich die Bedarfe der Träger Inter- nationaler Jugendarbeit und es gilt weitere Punkte, z. B. die Einbindung der internationalen Partner und die Ver- besserung des Austauschs mit den Partnern auf struk- tureller Ebene, zu berücksichtigen. Dies alles greift das Transferprojekt SchutzJu mit dem Teilprojektschwer- punkt »Internationale Jugendarbeit« auf.
IJAB - Jahresbericht 2022
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