Eine weitere Gemeinsamkeit sind die Internationalismen, d.h. Wörter, die international genutzt werden. Viele Internationa- lismen haben ihren Ursprung im Griechischen, wie z.B. „Musik, Mathematik, Biologie, Lyrik, Optik" etc., was in einer Jugendbe- gegnung dazu genutzt werden kann, den Zugang zur griechischen Sprache vergnüglicher zu gestalten. Es gibt natürlich auch In- ternationalismen, die nicht aus dem Griechischen stammen und dennoch in beiden Sprachen vorkommen, insbesondere Wörter aus der Technologie wie z.B. „Internet, Computer" etc., aber auch „Ballett" oder „Jackett". Internationalismen eignen sich gut dafür, Jugendlichen zu vermitteln, dass die Partnersprache gar nicht so fremd ist. Internationalismen können auch dazu genutzt werden, die Aufmerksamkeit auf die Aussprache und die Schrift in der Partnersprache zu lenken.
Teilnehmende aus Deutschland und Teilnehmende aus Griechenland Schüler*innen in Griechenland kommen sehr früh über den Englischunterricht mit dem lateinischen Alphabet in Kontakt und Deutsch wird – neben Französisch – in der Schule als zweite Fremdsprache unterrichtet. In Deutschland wiederum haben Schüler*innen in der Regel keinen Kontakt zum Neugriechischen und kennen das Alphabet – wenn überhaupt – nur aus den naturwissenschaftlichen Fächern bzw. aus dem Altgriechisch-Unterricht der humanisti- schen Gymnasien. Man kann daher davon ausgehen, dass in einer deutsch-griechischen Jugendbegegnung Jugend- liche teilnehmen, die ungleiche Zugänge zur Partnersprache haben. Bei der Konzipierung der deutsch-griechischen Sprachanimation wurde für die Anfangsphase einer Jugendbegeg- nung u.a. auf das Kennenlernen des griechischen Alphabets geachtet, da dieses eine zusätzliche Herausforderung im Vergleich zu anderen europäischen Sprachen darstellt, wohingegen Kenntnisse der deutschen Sprache in Griechen- land verbreiteter sind. u. a. An Jugendbegegnungen zwischen Deutschland und Griechenland können auch Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund teilnehmen. Auch das führt zu einer Bereicherung der Sprachen, die bei einem Jugend- austausch Berücksichtigung finden kann. I.III Sprachanimation – was ist das? Wenn junge Menschen aus Deutschland und Griechenland bei einer Jugendbegegnung aufeinandertreffen, ken- nen sie sich in der Regel vorher noch nicht. Im ersten Kontakt mit den fremden Personen bestehen natürliche Hemmungen. Dies liegt auch an den unterschiedlichen Sprachen. Ziel der Jugendbegegnung ist es, dass die Ju- gendlichen aus den beteiligten Ländern sich kennen lernen und gemeinsam aktiv werden. Um dies zu erreichen, müssen Hemmungen aufgebrochen werden. Hier setzt die Sprachanimation an. Sprachanimation ist eine spielerische Methode, die die natürliche Kommunikation zwischen den Teilnehmen- den anregt. Die Sprachanimation baut Hemmungen der Teilnehmenden gegenüber der Sprache des Partners ab, nimmt den Teilnehmenden die Angst, zurückgewiesen zu werden oder sich lächerlich zu machen und stärkt das Vertrauen der Teilnehmenden in die eigenen Fähigkeiten.
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