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ZU JEDER JAHRESZEIT DAS RICHTIGE ZIEL

I taliens Inseln sind zwar bildschön, aber bei gutem Wetter findet man sie in der Regel überlaufen. Auf der gerade mal 1,36 Quadratkilometer großen Insel Palmarola kann einem das garantiert nicht passieren. Fragt man Italiener aus der Umgebung nach Palmarola, fangen sie an zu schwärmen. Von der Einsamkeit, den Sonnenuntergängen, von der unbebauten Natur und den einsamen Buchten … Schön wie eine Südseeinsel, heißt es immer wieder. Und das ist in keiner Weise übertrieben! Auf Palmarola kann man im wahrsten Sinn des Wortes vollkommen entspannen. Der Insel Naturschutzpark bietet Möglichkeiten für ausgedehnte Spaziergänge, ohne auf an­ dere Menschen zu treffen. Tauchgänge direkt vor der Küste zeigen eine einmalige Fauna und Flora. Mit dem Boot er­ reicht man kleine Sandstrände, die man garantiert für sich allein hat. Palmarola ist die drittgrößte der Pontinischen Inseln im Tyrrhenischen Meer. Eine Lavainsel, die durch Vulkanausbrüche vor etwa vier Millionen Jahren entstand. Schroffe Felsen und Berge, der höchste 220 Meter hoch, Tä­ ler, Sandstrände, Schluchten und Grotten an den Küstenab­ schnitten – so wild und unwirtlich sich Palmarola auch präsentiert, die Insel ist seit dem Neolithikum bewohnt. Verbannter Inselpapst Der berühmteste und wohl auch traurigste Bewohner Pal­ marolas war ein Papst. Silverius, um 480 bis 537, war der 58. Papst und legitimer Sohn, damals war das nichts Unge­ wöhnliches, von Papst Hormisdas. Silverius stellte sich zwi­ schen die politischen Fronten der Goten und der Byzantiner und wurde deshalb ins Exil auf die einsame Insel verbannt. Dort starb der abgesetzte Papst und wurde nach der offiziel­ len Geschichtsschreibung der Kirche auch begraben. Palma­ rola ist damit die einzige Insel Italiens mit einem Papstgrab. Heute ist Palmarola unbewohnt oder zumindest fast unbe­ wohnt. Nur im Sommer leben einige Menschen hier – wie etwa Alda Fendi aus dem römischen Modeclan, die eine gut versteckte Villa besitzt. Palmarolabesucher können in dem einzigen Inselrestaurant O’Francese mittags und abends speisen. Bei dem bungalowartigen Lokal mit Panoramater­ rasse direkt am Strand stehen auch einfache, spartanisch eingerichtete, aber saubere Gästezimmer zur Verfügung. Wenn die wenigen Tagesgäste mit ihren kleinen Booten wieder nach Ponza abfahren, ist man allein auf Palmarola. Ein Abendessen auf der Restaurantterrasse mit Blick aufs Meer, dazu schlagen die Wellen an den Strand – ein Traum.

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ISOLA DI PALMAROLA – EINFACH NUR EIN TRAUM

ITALIENS UNGEWÖHNLICHSTE INSEL Ein fast unbewohntes Eiland mit schroffen Felsen und einsamen Sandstränden: Die Isola di Palmarola ist nicht mit einem Fährschiff, sondern nur per Taxiboot vom hübschen Ponza aus zu erreichen. Ein Traum von einer Insel!

INFO

KOMFORTABLE EREMITAGE Auf der zum toskanischen Archipel gehörenden Insel Giglio können sich verwöhnte Italienreisende in ein total abgelegenes Hotel zurückziehen. Pardi- ni’s Hermitage ist nur auf dem Landweg zu Fuß (sehr unbequem und bei Hitze eine Qual) oder aber mit einem Taxiboot vom Haupthafen des Eilands aus zu erreichen. In diesem kleinen, sehr exklusiven Hotel ist man unter sich: Es gibt zwölf Gästezimmer, einen großen Garten und eine private Badebucht. Die Ge- richte für sämtliche Mahlzeiten werden streng bio- logisch zubereitet. Obst und Gemüse kommen aus dem Hotelgarten. Organisiert werden Bootstouren und Malkurse und alles, was beliebt. In diesem Hotel steigt man ab, um sich zu entspannen – ohne Lärm und nur mit Wellenrauschen als Hintergrundmusik. WEITERE INFORMATIONEN Palmarola ist von der Insel Ponza aus mit privaten Taxibooten bequem zu erreichen, allerdings nur in den Sommermonaten. Von Oktober bis Mai ist die Insel geschlossen. https://ofrancese.wixsite.com Pardini’s Hermitage, www.hermit.it

gung 1870 war es in ganz Italien endlich vorbei mit der Dis- kriminierung nichtkatholischer Religionsgemeinschaften. Seitdem wanderten viele Waldenser aus ihren Tälern ab und ließen sich im ganzen Land nieder. Torre Pellice ist der Hauptort der bis heute bestehenden Glaubensgemeinschaft. Hier finden die alljährlichen Treffen und Synoden der Kirchenleiterinnen und -leiter statt. In den Waldensertälern verteilen sich noch immer kleine und kleinste Ortschaften. Massello etwa wird von nur knapp 60 Menschen bewohnt. Sie leben inmitten einer grandiosen Kulisse: Die Täler liegen in einer wilden Berglandschaft mit grandiosen Aussichtspunkten und Panoramastraßen. In vielen Ortschaften stehen zum Teil große Bauerngüter aus vergangenen Jahrhunderten. Oftmals sind sie Ferienhäuser

von Waldensern, die inzwischen hauptsächlich in Turin, Mailand und Rom leben. Doch in den Tälern gibt es nicht nur Natur zum Staunen. In Torre Pellice sollte man das Mu- seo Valdese besuchen. Hier wird die wechselhafte und dra- matische Geschichte der Glaubensgemeinschaft nacherzählt. Zur Mega-Burg Im Val Chisone erhebt sich das Forte di Fenestrelle, die größte Festung der gesamten Alpen. Das kolossale Bau- werk, das zweitgrößte der Welt nach der chinesischen Mau- er, erstreckt sich über ein Gebiet von drei Kilometern auf dem Monte Orsiera. Die Militäranlage bietet einen Höhen- unterschied vom unteren Eingang bis zu den höchstgelege- nen Wehranlagen von stolzen 600 Metern! Mit dem Bau dieser nicht schönen, aber dafür eindrucksvollen Anlage begann das Haus Savoyen im 18. Jahrhundert. Nordwestlich von Pinerolo befindet sich eines der malerischsten Dörfer des Piemont. Usseaux liegt mitten in einer alpinen Postkar- tenlandschaft, umgeben von herrlichen Bergen. Viele alte Gebäude wurden in den vergangenen Jahren mit Wandbil- dern, Murales, verziert. Reizvoll für Ausflüge sind der Parco Naturale Regionale Orsiera Rocciavrè und der Parco Natu- rale del Gran Bosco di Salbertrand; sie eignen sich ideal für kürzere und längere Wanderungen. Der Ring der Täler In die Täler gelangt man am besten mit dem Auto. Das ist einfach und sicherlich beschaulich. Aber es bedeutet ein unvergessliches Erlebnis, sich das Gebiet zu Fuß zu er- schließen: über den sogenannten Anello delle Valli Valdesi, den Ring der Waldensertäler. Es handelt sich um einen mit- telschweren Wanderweg vom Feinsten. Geboten wird nahe- zu unberührte Berglandschaft, garantiert ohne Rummel. Der Ring, der Name besagt es, führt von Torre Pellice mehr oder weniger in einem Kreis durch Täler und über Berge. Für die rund 120 Wanderkilometer werden etwa 40 Stun- den und acht Etappen benötigt, also etwas mehr als eine Woche. Übernachten und essen kann man in kleinen und kleinsten Ortschaften und Berghütten.

← Palmarola ist zweifellos Italiens Insel- traum: einsam, fast unbewohnt und mit atemberaubend schöner Landschaft. ↑ Giglio hat Urlaubern viel zu bieten.

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DIE MITTE

Schnelle, problemlose Orientierung gleich zu Beginn eines jeden Kapitels

INFO

ROMANISCHER TRIUMPH In der tiefsten piemontesischen Provinz erhebt sich eine der schönsten romani- schen und gotischen Klosteranlagen Italiens: Die Abtei von Staffarda bei Re- vello war ein mächtiges Zisterzienser- kloster. Die Gründung der Anlage geht auf eine Landschenkung des Herzogs von Saluzzo im Jahr 1135 zurück. Die Abtei gilt als eines der bedeutendsten historischen Monumente der Region, und doch wird sie von ausländischen Touristen nur selten besucht. Und so entgeht vielen Kunstinteressierten eine eindrucksvolle Klosteranlage, die in späteren Jahrhunderten dem barocken Geschmack angepasst wurde. Das In- nere der außen romanischen Abteikir-

che präsentiert sich im burgundisch- gotischen Stil des 15. Jahrhunderts. Zu besichtigen gibt es einen Klosterinnen- hof, den Kapitularsaal, ein Pilgerhospiz und die gotische Loggia, in der Ge- schäftsleute einst ihre Waren anprie- sen. Die gesamte Anlage ist erstaunlich gut erhalten geblieben. WEITERE INFORMATIONEN www.turismotorino.org (zu Pinerolo und den Waldensertälern) www.piemonteoutdoor.it (Infos zum Rundwanderweg) Die komplexe Geschichte der Walden- ser wird im Museo Valdese nacherzählt, in Torre Pellice, www.museovaldese.org

Elegante Romanik gibt es in der Abtei von Staffarda zu sehen.

↗ Fantastische Natur mit Bergen und Wander- wegen kennzeichnen die Waldensertäler. ↖ Waldenserkirchen sind modern: Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts dürfen die Waldenser sich eigene Kirchen errichten. ← Eines von vielen Murales in Usseaux

Raum für stimmungsvolle Bilder, die die Reiselust wecken

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DER NORDEN 23

DER NORDEN

NOVITÄT Herbst 2023

192 Seiten | 22,5 x 27,1 cm € (D) 29,99 | € (A) 30,90 | sFr. 40,50 ISBN 978-3-7343-2846-6

192 Seiten | 22,5 x 27,1 cm € (D) 29,99 | € (A) 30,90 | sFr. 40,50 ISBN 978-3-7343-2895-4

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