Unser «Igel»: Mit Bildung Leben verändern
Es gibt unendlich viele Bedürf- nisse und Nöte in dieser Welt. Als SAM global können wir leider nicht allen begegnen, dazu feh- len uns die Ressourcen. Um aber nicht gelähmt dazustehen, son- dern in gewissen Bereichen einen Unterschied machen zu können, müssen wir unseren Igel kennen. Moment – unseren Igel? Der Wirtschaftswissenschaftler Jim Collins ist nach aufwändigen Re- cherchen zum Schluss gekommen, dass es für jedes Unternehmen ent- scheidend ist zu wissen, worin es wirklich gut ist und wo seine Leiden- schaft liegt und sich dann darauf zu konzentrieren. Er spricht vom «Igel- Prinzip»: Ein Igel weiss genau, was er am besten kann – sich bei Gefahr zusammenrollen und seine Stacheln ausfahren. Also fokussiert er sich da- rauf und beherrscht diese Strategie perfekt. Was macht uns als SAM global aus, wo liegen unsere Kompetenzen, was ist unsere Leidenschaft? Darü- ber haben wir uns als Team Gedan- ken gemacht und sind zum Schluss gekommen: Unser Igel ist «Mit Bil- dung Leben verändern»! Was ist damit gemeint? In unserer Arbeit legen wir schon seit längerem viel Wert darauf, die Leute vor Ort in verschiedenen Be- reichen und auf unterschiedlichen Ebenen auszubilden. Wir sind über- zeugt, dass wir so die Entwicklung in unseren Einsatzländern am besten unterstützen können. Es geht uns dabei nicht darum, möglichst viel Information weiterzugeben, son-
dern die Menschen so zu schulen und zu prägen, dass sich ihr Leben sowie ihr Umfeld ganzheitlich und langfristig verändern. Dazu gehö- ren die Vermittlung von Fachwis- sen, Werten, Rechten und Pflichten sowie die Weitergabe der Botschaft der Versöhnung. Nur wenn die Men- schen vor Ort gut ausgebildet sind, können sie eine angemessen be- zahlte Arbeit finden, aus der Armut ausbrechen und wirklich Verantwor- tung übernehmen – für sich selbst, ihre Familien und die Gesellschaft. Zudem braucht ein Land gut ausge- bildete Fachkräfte, um Fortschritte zu machen – sei es in der Medizin, in der Landwirtschaft, im Bildungssek- tor oder in der Regierung. Ausbildung ist uns dabei auf allen Stufen wichtig: Wir investieren in Kindergärten, Primar- und Sekun- darschulen, besuchen die Eltern der Schülerinnen und Schüler, um die Familien positiv zu prägen, und engagieren uns in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen. Für Jugendliche und junge Erwach- sene bieten wir eine duale Berufs- ausbildung an, in der Theorie und Praxis verknüpft werden. Wir bilden Fachkräfte verschiedener Bereiche praktisch aus und begleiten sie im Arbeitsalltag. In der theologischen Ausbildung ist uns wichtig, aufzu- zeigen, wie die Botschaft der Bibel im entsprechenden Kontext zu ver- stehen ist, damit sie Leben positiv verändert, und Studierende und Pastoren zu motivieren, sie dement- sprechend weiterzugeben. In den Ländern, in denen der Nationalisie- rungsprozess läuft, fördern wir die Organisationsentwicklung und die Kompetenzen der Mitarbeitenden. Bildung soll auch dazu führen, dass
Projekte ohne unsere Leitung und Präsenz vor Ort weitergehen. Jedes Projekt, das wir übergeben können, setzt wieder Ressourcen frei und un- sere Mitarbeitenden können andere Aufgaben anpacken und neue Leute ausbilden. Serve And Multiply: Leute ausbilden, sodass sie andere ausbilden können Wir wollen Menschen dienen (serve), indem wir sie fördern und aus- und weiterbilden. Sie werden befähigt, das Gelernte in der Praxis umzuset- zen und selber Verantwortung zu übernehmen. Nur wenn sie etwas umfassend verstehen und als wichtig erachten, können und wollen sie es auch an andere weitergeben (multi- ply). Und das ist unser Ziel – wir wol- len so in Menschen investieren, dass sie zu Multiplikatoren werden und selber wiederum andere ausbilden, in allen Bereichen. So zieht unsere Ar- beit immer weitere Kreise – weit über unser persönliches Wirken hinaus. Für mich persönlich ist es jedes Mal ein Highlight, wenn ich Leute antref- fe, die ich vor vielen Jahren geschult habe, beispielsweise Laienpastoren in Guinea oder Theologiestudenten in der Schweiz, und sehen darf, dass sie das Gelernte an andere weiterge- ben und so Know-how multipliziert wird.
Jürg PFISTER, Leiter SAM global
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