01-2015 D

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te und glaube, dass Gott verschlossene Türen öffnen kann, dann darf ich auch darauf vertrauen, dass er Türen schliesst. Diese Erkenntnis half mir damals sehr, nicht endlos auf ein übernatürliches Berufungserlebnis zu warten, sondern kon- krete Schritte zu gehen. Ich sagte Gott, wofür mein Herz mit Begeisterung schlägt und dass ich in diese bestimmte Richtung gehen wolle. Zugleich bat ich ihn, mich Schritt für Schritt zu leiten und falsche Türen vor mir zu schliessen. So habe ich meine Lebensvision Stück für Stück gefunden und blicke mit grosser Freude und Dankbarkeit auf ein erfülltes Leben zurück. Damit meine ich nicht, dass alles ohne Prob- leme verlaufen ist. Im Gegenteil – es gab viele Hindernisse und Schwierigkeiten. Ich musste auch durch ziemlich dunkle Täler gehen und oft stand ich wieder vor Weggabelungen, die neue Entscheidungen forderten. Aber im Vertrauen auf Gottes Führung ging ich weiter und wurde nie enttäuscht. Gott hat auch in Sie wunderbare Talente gelegt, die Sie für ihn einsetzen können. Lassen Sie sich nicht durch Angst oder Umstände Ihre Lebensvision rauben. Er hält einen wunder- baren Platz für Sie bereit, an dem Sie ihm mit Begeisterung dienen können.

Heute sind sie enttäuscht und verbittert im Gefühl, das Leben verpasst zu haben. Darum ermutige ich jede Leserin und je- den Leser, auf diese innere Stimme zu achten und dann im Vertrauen auf Gott zu handeln. Gott hat wunderbare Absich- ten für jeden Einzelnen von uns. Auf der Suche nach unserer Lebensvision oder Berufung kann es helfen, folgende Fragen einmal betend zu durchdenken: • Was für Arbeiten mache ich besonders gerne? • Was motiviert und begeistert mich? • Welche speziellen Talente und Gaben meine ich zu haben? • Wie könnte ich meiner Meinung nach Gott am besten und effektivsten dienen? • Wie habe ich„das Reden“ Gottes bis heute am deutlichsten erlebt? • Wie müsste Gott mir begegnen, damit ich ihn verstehen kann? • Ist meine innere Zurückhaltung berechtigte Unsicherheit oder Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen? • ist meine Angst letztlich ein Misstrauen gegenüber Gott, dass er mich vielleicht nicht richtig führen wird und ich dann alleingelassen bin? Konkrete Schritte imVertrauen Als ich mich selber mit diesen Fragen auseinandersetzte, merkte ich, dass ich letztlich ein grosses Misstrauen gegen- über Gott hatte. Ich erwartete, dass er möglichst dramatisch und deutlich zu mir sprechen und ich dann einfach seine Be- fehle ausführen würde. Aber er zeigte mir, dass er nicht nur Gehorsam will, sondern dass ich ihm mit allem, was ich bin und habe, zur Verfügung stehen soll. Wenn ich also erwar-

Ulrich HALDEMANN ist der Kommunikationsleiter der SAM.

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