Ehrenamt und Herzenssache: Türkei und Deutschland

„Es ist schön, für Menschen da zu sein“

Interview mit Feyza Kılınç von der Orga ­ nisation Uluslararası Damla Gönüllüleri Derneği (International Damla Volunteers Association)

es zu vorher festgelegten Sammelpunkten in den Stadtteilen, in denen bedürftige Menschen leben. Ent - sprechend der Anzahl der Angehörigen kann jede Fa - milie ausreichend Essen mitnehmen. Gegessen wird also zuhause und nicht in unserem Treffpunkt. Auf diese Weise können wir jeden Tag 2.000 Menschen mit Essen versorgen.

Feyza, erzähl uns etwas über dich und deine Or­ ganisation Uluslararası Damla Gönüllüleri Derneği (International Damla Volunteers Association). Was macht ihr?

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Feyza Kılınç: Während der Corona-Pandemie hat sich die wirtschaftliche Situation vieler Menschen ver - schlechtert. Das hat vor allem mit dem Verlust von Ar - beitsplätzen zu tun. Der Lockdown hat dazu geführt, dass viele Jobs verlorengegangen sind – zum Beispiel in Cafés und in der Gastronomie. Ein wichtiger Aspekt ist aber auch, dass wir das soziale Miteinander und den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken möchten.

Feyza Kılınç: Ich bin eigentlich Psychotherapeu­ tin, arbeite aber als ehrenamtlich Engagierte – auf Türkisch sagt man „aus freiem Herzen“ – für Uluslararası Damla Gönüllüleri Derneği. Uluslararası Damla Gönüllüleri Derneği ist eine Or - ganisation mit vielen Freiwilligen im ganzen Land, die unterschiedliche Freiwilligenprojekte in vielen Arbeitsfeldern durchführen – Umwelt, benachteiligte Gruppen, Kinder, alte Menschen oder Menschen mit Behinderungen. Ich koordiniere mehrere ehrenamtlich Engagierte – jüngere und ältere – in unserem Projekt „Teile dein Essen“. Wir geben Essen an Hilfsbedürftige aus.

Wer nimmt eure Hilfe vor allem in Anspruch?

Feyza Kılınç: Menschen, die ihre Arbeit verloren ha - ben, sind ein Teil. Auch ältere Menschen brauchen unsere Unterstützung und oft sind es ganze Familien, die zu uns kommen.

Wie finanziert ihr das? 2.000 Mahlzeiten täglich sind eine ganze Menge.

Wie geschieht das?

Feyza Kılınç: Wir haben ehrenamtliche Köche, die vom frühen Morgen an Mahlzeiten zubereiten. Da - nach verpacken andere das Essen steril und bringen

Feyza Kılınç: Das nötige Geld kommt von unserem Projekt-Förderer, dem Ministerium für Jugend und Sport.

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