Situation zu verbessern. Aus diesem Grund haben wir auch eine NGO besucht.
Vielen Dank! Möchte vielleicht noch jemand etwas ergänzen?
Hans Steimle: Das würde ich gerne ergänzen. Wir ha - ben in Deutschland ein hoch professionelles System mit Hauptamtlichen, die die Zivilgesellschaft unter - stützen. In der Türkei fußt die „soziale Anpassung“ zu - nächst auf einem staatlichen System, aber es nähert sich Deutschland an. Das hat auch damit zu tun, dass der Staat nicht alles leisten kann. NGOs übrigens auch nicht. Die Dinge funktionieren nur, wenn alle ihre Aufgaben erledigen und da sind dann natürlich auch Freiwillige und Ehrenamtler dabei. Ein Beispiel ist das Jugendzentrum in Gaziantep. Das ist an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet. Das geht überhaupt nur mit Freiwilligen. Da sind die Tür - kei und Deutschland gar nicht so weit auseinander.
Hans Steimle: Ja, für mich ist ganz wichtig, wie die Informationen in einem Austausch in Aktivität um- gesetzt werden. Ein Beispiel: In Nürnberg haben wir das Konzept „house of resources“, die vom BAMF gefördert werden, kennengelernt. Diese „houses of resources“ setzen Impulse für die Weiterentwicklung der Arbeit von Migrantenvereinen. So etwas will man nun in der Türkei auch fördern. Und: durch die Be - suche ist ein kleines Netzwerk entstanden, das über den einmaligen Austausch hinaus Bestand hat und nachhaltig ist. Inzwischen ist schon der Wunsch auf- gekommen, sich gemeinsam mit dem Thema Diversi - tät zu beschäftigen. Wir kommunizieren hauptsäch - lich über WhatsApp. Die türkische Version hat sogar ein tolles Übersetzungstool. Man tippt etwas auf Tür - kisch ein und es kommt bei uns auf Deutsch an. In Gegenrichtung gibt es das noch nicht, da warten wir noch drauf.
Şükran Yalçın ist im Generaldirektorat für Internationale Angelegenheiten des Ministeriums für Jugend und Sport für die Zusammenarbeit mit Deutschland verantwortlich.
Hans Steimle ist der Geschäftsführer der BAG Evangelische Jugendsozialarbeit.
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