Militär & Geschichte

spektakulären amphibischen Lan- dung den Waal überqueren und die Eisen- sowie Straßenbrücke erobern, ohne dass es den deutschen Verteidi- gern gelungen war, diese zu sprengen. Zum Glück für Model haben die Ver- bündeten ihren Vorteil bisher nicht genutzt, da eine 8,8-cm-Flak gleich zwei Panzer abschoss und die Briten den Vormarsch aus Angst vor weite- ren Verlusten stoppten. Bedrängter „Hexenkessel“ Bei Arnheim igelt sich Generalmajor Urquhart derweil mit dem Rest seiner Division in einem Umkreis von zwei Quadratkilometern um Hotel Harten- stein in Oosterbeek ein. Die britische

Montgomery weiß mittlerweile um die missliche Lage der Roten Teufel und setzt alle Hebel in Bewegung, Ur- quharts Truppen zu verstärken. In den folgenden Tagen landen Teile der 1. polnischen Luftlandebrigade bei der Fähre von Driel, von wo sie nach meh- reren Fehlversuchen in einer nächt- lichen Aktion nach Oosterbeek zum Perimeter übersetzen. Ein weiterer Landungsversuch einer Einheit der 43.Wessex-Infanteriedivisionschlägt dagegen fehl. Die Luftlandung der Polen in Driel und der parallele Vormarsch des XXX. Korps durch die Betuwe, einer von Pol- dern durchzogenen Landschaft zwi- schen Nimwegen und Arnheim, alar-

HINTERGRUND „Akt der Menschlichkeit“

6FKZHUJH]HLFKQHW Britische Fallschirmjäger sind in Gefangenschaft geraten. Später gibt es einen $XVWDXVFKYRQ9HUZXQGHWHQóHLQHVHOWHQH*HVWH Aufgrund von Verhandlungen zwischen dem britischen Colonel Dr. Graeme Warrack und dem Sanitätsoffizier der „Hohenstaufen“-Division, SS-Sturmbannführer Egon Skalka, einigen sich beide Seiten am 24. September auf einen dreistündigen Waffenstillstand. Noch am selben Tag gehen 200 leicht verwundete Briten in deutsche Gefangenschaft. Des Weiteren werden 250 schwer verwundete britische Fallschirmjäger ins Elisabeth Gasthuis in Oosterbeek überführt, wo sie medizinisch versorgt werden. Dieser Akt der Fairness ist einmalig und rettet vielen der eingeschlossenen Paras das Leben. Gegen Kriegsende wird Skalka von den Briten gefangen ge- nommen, aber nach zwei Jahren wieder freigelassen.

Die Schlacht um die Brücke von Arnheim ist der letzte große Sieg des „Dritten Reiches“.

miert Bittrich. Der General der Waf- fen-SS befürchtet einen feindlichen Panzervorstoß nach Driel und setzt die gerade aus Deutschland angekom- mene schwere Panzer-Abteilung 506, die mehrere Königstiger in ihren Rei- hen zählt, unverzüglich in Marsch. Bei Elst kommt es zwischen dem 22. und 26. September zu intensiven Gefech-

Verteidigungsstellung erhält offiziell denNamen„Perimeter“,wirdabervon den Paras nur der „Hexenkessel“ ge- nannt. Auch hier spielen sich in den folgenden Tagen heftige Kämpfe ab. Wie besessen laufen die deutschen Stoßtruppen dabei gegen den Perime- ter an, den sie unter schweren Verlus- ten immer weiter eindrücken.

)LUHɎ\3DQ]HU Es gelingt den britischen Bodentruppen nicht, bis nach Arnheim vorzustoßen, um die dort feststeckenden Kameraden zu entsetzen

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