Feuer und versucht zu entkommen. Hans Fechter, der Leitende Ingenieur (LI) von U 35, berichtet: „Während dieser Verfolgung kommt noch ein Dampfer in Sicht, der ruhig, obgleich er ohne Zweifel das Gefecht beobach- tet, seinen Kurs, der den unsrigen schneidet, beibehält.“ Nach einem Warnschuss stoppt das Schiff, hisst eine holländische Flagge und lässt Boote zu Wasser. Doch Arnauld ist skeptisch. Er lässt tauchen und besieht sich den Damp- fer aus nächster Nähe durch das Seh- rohr. Das Schiff wirkt zwar harmlos, dennoch beschließt Arnauld, nicht unmittelbar daneben aufzutauchen, sondern hinter den Rettungsbooten des Dampfers: „Oben waren wir schon, noch 30 Meter von den Booten ent- fernt, die Geschützbedienung wollte gerade das Geschütz besetzen, als vom Dampfer her ein Höllenfeuer los-
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Feindfahrten von Arnauld de la Perière 1U %RRW =HLWUDXP 9HUVHQNWH6FKLɃH
7RQQDJH %57
1 U 35 11.1.1916 bis 25.1.1916 3 Dampfer
14.183
2 U 35 16.2.1916 bis 18.2.1916 /
/
3 U 35 20.2.1916 bis 4.3.1916 4 (davon 1 Hilfskreuzer und 1 Sloop) 4 U 35 20.3.1916 bis 8.4.1916 1 (leerer Truppentransporter) 5 U 35 6.6.1916 bis 3.7.1916 40 (19 Dampfer und 21 Segelschiffe) 6 U 35 26.7.1916 bis 20.8.1916 54 (29 Dampfer und 25 Segelschiffe) 7 U 35 14.9.1916 bis 9.10.1916 22 (18 Dampfer, 3 Segler, 1 Sloop)
21.336 (+ 1.250 t)*
13.543 56.818 90.350
66.602 (+ 1.250 t)
8 U 35 1.1.1917 bis 13.1.1917
6 (5 Dampfer, 1 Segelschiff)
16.610 28.328 67.989
9 U 35 6.2.1917 bis 27.2.1917 14 (8 Dampfer, 6 Segelschiffe)
10 U 35 31.3.1917 bis 6.5.1917 11 U 35 7.8.1917 bis 12.8.1917
23 (20 Dampfer, 3 Segelschiffe)
/
/
12 U 35 2.10.1917 bis 6.11.1917 11 (8 Dampfer, 3 Segelschiffe)
29.570 28.175 13.204 7.008
13 U 35 8.12.1917 bis 31.12.1917 8 Dampfer
14 U 35 10.2.1918 bis 13.3.1918 5 (4 Dampfer, 1 Segelschiff) 15 U 139 11.9.1918 bis 14.11.1918 5 (3 Dampfer, 2 Segelschiffe)
*HVDPWHUIROJH
ƉƑƎ6FKLɃH
ƌƍƋƏƉƎ ƆƊƍƈƈW
*Im Gegensatz zu Handelsschiffen, deren Größe nach ihrem Raumgehalt in BRT angegeben wurde, zählte bei Kriegsschiffen das Gewicht bzw. die Wasserverdrängung in Tonnen.
Wahrheit britischen) Schiffs Margit pausenlos neben U 35 einschlagen, stürzt die Brückenwache ins Boot und der LI lässt fluten. Fechter erzählt: „Gleichzeitig rasseln die Maschinen- telegrafen: Äußerste Kraft voraus! Bange Sekunden vergehen, die endlos erscheinen – dann ein Blick auf das Tiefenmanometer: Es zeigt fünfzehn Meter – wir sind in Sicherheit.“
brach. Klappen fielen, hart über unse- ren Köpfen sausten die ersten Grana- ten,anderepeitschtenunsdasWasser an Deck, dazwischen rasendes Ma- schinengewehrfeuer.“ Eine heilsame Lehre U 35 ist an eine U-Boot-Falle geraten, ein sogenanntes Q-Schiff. Alarmtau- chen! Während die Geschosse des (in
Getarntes Deckgeschütz DXIHLQHPEULWLVFKHQ46KLS 'LHHUVWH%HJHJQXQJPLWHLQHUVROFKHQ8%RRW)DOOHLVW I¾U$UQDXOGHLQHOHKUUHLFKH(UIDKUXQJ
Ruhige Minute: 7HLOHGHU0DQQVFKDIW YRQ8DQ'HFN'LH)HLQGIDKUWHQ ODXIHQPHLVWVHKUURXWLQLHUWDE
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