Militär & Geschichte

ie Sowjetunion hat schon eine, die USA ebenfalls – da will die junge Wehrmacht nicht zu- rückstehen. Und so fällt im Frühjahr 1935 der Entschluss zum Aufbau neu- artiger Verbände, die zukünftig eine Elite der Armee bilden werden: die Fallschirmjägertruppe. Verantwort- lich für das Projekt ist Hermann Gö- ring, seit Kurzem Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Göring, der seit 1933 auch Chef der preußischen Landes- polizei ist, greift auf die in Berlin sta- tionierte „Landespolizeigruppe Gene- ral Göring“ (ursprünglich zum Schutz der Reichsregierung gebildet) zurück. Am 1. Oktober 1935 wird dieser Ver- band in „Regiment General Göring“ umbenannt und in die Luftwaffe ein- gegliedert. D

Anfang November erfährt das Re- giment eine Umgliederung, gleichzei- tig stellt man dort ein Fallschirmjäger- bataillon und eine Fallschirmjäger- pionierkompanie auf. Standort ist die „Königin-Elisabeth-Kaserne“ in Berlin- Charlottenburg. Fast alle Offiziere des „Regiment General Göring“ gehören zu den ersten 600 Freiwilligen der neuen deutschen Fallschirmtruppe. Strenge Kriterien Für die Rekrutierung dieser und künf- tiger Freiwilliger gelten die Muste- rungskriterien der Luftwaffe. Die Be- werber müssen ihre Fliegertauglich- keit nachweisen, unter 85 Kilogramm wiegen und „körperlich gut durchge- bildet“sein,wasineinerSportprüfung nachzuweisen ist.Auch ein „rückhalt-

FALLSCHIRMJÄGER DER WEHRMACHT

Fallschirmjäger springen ins Nichts, Sekunden später landen sie im Feindgebiet, um auf sich allein gestellt den Auftrag zu erfüllen. Die Anforderungen an diese Soldaten sind extrem hoch, ihre Ausbildung ist hart und umfasst nicht allein das Fallschirmspringen, sondern auch den Kampf am Boden – ab 1936 auch bei der Wehrmacht

70

Made with FlippingBook flipbook maker