Militär & Geschichte

NACHLESE

Glückwunsch! Die Beteiligung am Jubiläums-Gewinnspiel in Ausgabe 3/2022 hat unsere Erwartungen weit übertroffen; Hunderte Leser haben Karten und E-Mails mit der (fast immer richtigen) Antwort eingesandt, um das begehrte „Tiger“-Modell oder ein Zeitschriften- und Buchpaket zu ergattern. Die glücklichen Gewinner sind: 1. Preis: Lars Ole Carstens, 25436 Uetersen 2. Preis: Timo Wildenauer, 95466 Weidenberg 3. Preis: Serge Brikmann, 63454 Hanau

MUSEUM AKTUELL

Schuss durch die Stückpforte: Je mehr Geschütze an den Breitseiten des Schiffes Platz fanden, desto besser

Hinter den Kulissen 1972 zog das BayerischeArmeemuseum in das Neue Schloss von Ingolstadt ein. Zum 50. Jubiläum wird den Besuchern nun etwas Besonderes geboten: Am 16. Juli 2022 gewährt das Museum von 11 bis 17 Uhr einen „Blick hinter die Kulissen“. Anziehungspunkt sind hier vor allem dieWerkstätten,wo Handwerker ständig

Wenn man Kanonen auf dem Oberdeck eines Segelschiffes aufstellt, verlagert sich der Schwerpunkt nach oben, wodurch das Schiff instabil wird. Um das Problem zu umgehen, müssten die Geschütze tiefer platziert werden, aber dort ist die Schiffs- wand im Weg. Schneidet man Löcher hinein, würde hochgehen- de See eindringen können … Die Lösung für dieses Dilemma soll um 1500 ein französischer Schiffbauer gefunden haben: Man lasse an den Seiten rechteckige Öffnungen frei, die sich mittels einer nach oben abklappbaren Luke öffnen und schließen lassen. Dahinter werden dann die Kanonen aufgestellt, deren Räder- lafette es erlaubt, sie zum Abfeuern etwas aus der Luke hinaus- zuschieben. Diese „Stückpforten“ oder auch „Geschützpforten“ genannten Öffnungen ermöglichten es, viel mehr Kanonen als ehedem im Schiff unterzubringen (die schwersten ganz unten). Nur dank dieser tiefen Platzierung konnte man nun auch kleine und flache Schiffe beschießen, selbst aus kurzer Distanz heraus. Viele Stückpforten ließen ein Schiff wehrhaft erscheinen, wes- halb sich unbewaffnete Handelsschiffe mitunter mit „Schein“- Pforten schmückten. Als die Konstrukteure im 19. Jahrhundert zu drehbaren Geschütztürmen an Deck übergingen, hatten die Stückpforten für die Hauptartillerie ausgedient. JMB Stückpforte DAS MILITÄRHISTORISCHE STICHWORT Korrekturen zu Ausgabe 4/2022: Seite57: Die sowjetischen Soldaten konnten 1945 nicht aus „Kalaschnikows“ geschossen haben, da die AK47-Gewehre erst ab 1947 in Umlauf kamen. Seite63: Die Wilhelm Bauer kollidierte 1980 zwar mit dem Zerstörer Z 3 der Fletcher -Klasse, dieser trug aber nicht den Namen Lütjens . Seite74: In den Namen Heinz Guderian (im Infokasten) ist versehentlich ein „von“ hineingerutscht, Guderian war keineswegs adliger Abstammung. Einen herzlichen Dank an alle Leser, die uns auf diese Fehler aufmerksam gemacht haben.

historische Artefakte restaurieren, reinigen sowie montieren und in ihren ursprünglichen Zustand versetzen. Zu sehen gibt es Handwerksvorführungen, außerdem historische Fahrzeuge im Innenhof, Kurz- vorträge zur Geschichte des Museums seit 1879,Vor- führungen mitVorderladerwaffen und vieles mehr. Der Eintritt ist an diesemTag frei – eine gute Gelegenheit, gleich auch noch einen Blick in die derzeit laufende Sonderausstellung „Donbas – Krieg in Europa“ zu werfen. Die am 22. Januar 2022 eröffnete Schau mit Bildern des FotografenTill Mayer war ursprünglich allein dem seit 2014 in der Ostukraine andauernden Separatisten- Konflikt gewidmet,wird nun aber durch aktuelle, ein- dringliche Fotos vom russischen Angriffskrieg ergänzt. Einblicke: Restaurierung einer Granate in den Museums- Werkstätten. Foto des Fotografen und Journalisten Till Mayer vom Kriegsalltag im ostukrainischen Donbas Resta i

Bayerisches Armeemuseum Paradeplatz 4, 85049 Ingolstadt www.armeemuseum.de

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