Militär & Geschichte

Angesehene Bühne: Nach ihrer Ankunft im Hamburger Hafen marschieren die Soldaten in nordöstlicher Richtung über den heutigen Johannes-Brahms-Platz. Der Blick fällt auf das Konzerthaus „Musikhalle“, das 2005 in Laeiszhalle rückbenannt wurde. Den Krieg hat das 1908 eröffnete Haus unversehrt überstanden

Heimkehr an die Elbe Wo vor 83 Jahren „Legionäre“ mit dröhnender Marschmusik empfangen wurden, haben wieder sanftereTöne Einzug gehalten LAEISZHALLE, HAMBURG Hamburg, 30. Mai 1939: Auf dem Karl-Muck- Platz in der Hamburger Neustadt hat eine Kapelle der Wehrmacht Aufstellung genommen, die mit klingendem Spiel den Vorbeimarsch heim- kehrender Truppen begleitet. Es handelt sich um Angehörige der „Legion Condor“, nach offizieller Lesart ein Freiwilligenverband, der ohne deut- sche Hoheitsabzeichen ab 1936 an der Seite der Nationalisten unter General Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte. Der ist seit April 1939 offiziell beendet, und im Mai haben die Legionäre in Vigo Kreuzfahrtschiffe der Organisation „Kraft durch Freude“ bestiegen, die sie – ganz „zivil“ – nach Deutschland zurück- gebracht haben. Für die junge deutsche Luftwaffe war der Einsatz ein Geschenk, sie konnte unter anderem neue Waffen und Einsatztaktiken erpro- ben. Was in Spanien Zerstörungen und zahllose Opfer hinterlässt, sorgt bei der Wehrmacht für Zufriedenheit: Die Luftstreitkräfte sind, so scheint es, für ihre kommenden Aufgaben gut gerüstet. Zu diesem Urteil kommt sicherlich auch die auf dem Foto nicht sichtbare Militärprominenz: Generalfeldmarschall Hermann Göring als Oberbefehlshaber der Luftwaffe nimmt persön- lich die Parade ab, begleitet vom Kommandeur der „Legion Condor“ Wolfram Freiherr von Richthofen. Der nächste Einsatz der Luftwaffe ist da schon in Vorbereitung. JMB

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