Clausewitz

Massive Panzerattacken

haben, rücken deutsche Panzer vor, da Kleist nicht schon zu Beginn des Feldzuges seine Kampfwagen verschleißen will. Vorgesehen ist der Vormarsch dabei auf drei im Vorfeld festgelegte „Panzerstraßen“, um Staus und Durcheinander zu vermeiden. Auf der „Pan- zerstraße Mitte“ rückt die 11. Panzerdivision unter dem Befehl von Ludwig Crüwell vor. Ihre Panzerspitzen erreichen am 23. Juni Rade- chow, als die Division in einen sowjetischen Gegenangriff des 15. mechanisierten Korps gerät und dabei erstmals auf den sowjetischen T-34-Panzer trifft. Die 3,7- und 5-cm-Paks der deutschen Panzerjäger können gegen die starke Panzerung dieses neuen Kampfwagens nicht viel ausrichten. Allein die 8,8-cm-Flak des Regiments „General Göring“ vermag die sowjetischen Stahlkolosse aufzuhalten. Nachdem der erste sowjetische Gegen- angriff abgewiesen ist, stößt die 11. Panzer- division weiter nach Osten vor und erobert am 25. Juni 1941 Dubno. Die Stadt gilt als wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der zudem einen Übergang über den Fluss Ikwa (Neben- fluss des Styr) ermöglicht. Doch schon zehn Kilometer nordöstlich der Stadt treffen die deutschen Panzer erneut auf starke sowje- tische Kräfte. Die 43. Panzerdivision des 19. mechanisierten Korps (Kommandierender General: Nikolai Wladimirowitsch Feklenko) rüstet sich für einen weiteren sowjetischen Gegenangriff. Da etliche Panzer der Division

Auch auf der „Panzerstraße Nord“ rollen deutsche Kampfwagen nach Osten. Hier ist es die 14. Panzerdivision unter dem Befehl von Friedrich Kühn, die die Hauptlast tragen und zunächst bis nach Luzk vorstoßen soll. Heftige Gegenangriffe Ähnlich wie die deutschen Truppen im Mit- telabschnitt, sehen sich auch die Soldaten im Nordschnitt schon bald heftigen sowjetischen Gegenangriffen ausgesetzt. Bei Alexandrowka nahe Luzk werden die deutschen Panzer durch die 19. sowjetische Panzerdivision (22. Mechanisiertes Korps) attackiert. Dort kommt es zu äußerst heftigen Gefechten, wobei es der Wehrmacht gelingt, den gegnerischen Ansturm abzuwehren. Der Chronist der 14. Panzerdivision, Rolf Grams, hält später in der Divisionsgeschichte fest: „Am Nachmittag des 24.6. wurde ein starker feindlicher Panzeran- griff bei Alexandrowka von der I./Pz.Rgt. 36 abgewiesen. Daraus entwickelte sich die Panzerschlacht bei Alexandrowka, in deren Verlauf bis zum 25.6. morgens 156 feindliche Panzer vernichtet wurden – der erste große Erfolg seit Beginn des Feldzuges!“ Den Erfolg rasch ausnutzend, stoßen die 14. und die 13. Panzerdivision (Komman- deur: Walther Düvert) rasch bis nach Luzk vor und bilden am östlichen Ufer des Styr einen Brückenkopf. Währenddessen muss die Rote Armee nicht nur hohe Panzer-, sondern d d F z H Ä te N G n d M e d A P D

wegen technischer Defekte ausgefallen sind, kann sie lediglich 79 von ihren 237 Kampf- wagen einsetzen, wobei es sich vor allem um leichte T-26-Panzer handelt. Der deutschen 11. Panzerdivision gelingt es daher im Zuge des nun folgenden mehrstündigen Gefechts, 17 sowjetische Panzer abzuschießen und den Gegenangriff abzuweisen. HEERESGRUPPENCHEF Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt ist im Sommer 1941 OB der HGr. Süd, die im Zuge des Unternehmens „Barbarossa“ die Ukraine erobern soll )RWRSLFWXUHDOOLDQFHDUNLYL

PANZERFRIEDHOF: Im Raum um Dubno (160 Kilometer nordöstlich von Lemberg/Lwiw) hinterlassen die Kontrahenten ein mit unzähli- gen Wracks übersätes Schlachtfeld (vorn ein sowjetischer KW-2, im Hintergrund ein T-34) )RWRSLFWXUHDOOLDQFHDNJLPDJHV

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Clausewitz 5/2025

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