BEIM BAHNTRANS- PORT: Ein Luchs der Panzer-Aufklä- rungsabteilung 9. Vorne sind drei Er- satz-Gummibeläge für die Laufrollen gestapelt. Am Turm sind Ersatzkanister montiert Foto: Sammlung Anderson
IM RUSSISCHEN WINTER: Ein Luchs der Panzer-Aufklärungsabteilung 4. An der Front ist eine zusätzliche Panzerplatte montiert, die Fahrer und Funkerblende sind durch Ket- tenglieder verstärkt Foto: Hoppe
VK 1301 (PzKpfw II neuer Art) und VK 1601 (PzKpfw II neuer Art verstärkt). Die verschiedenen Gewichtsklassen die- ser insgesamt kleinen Fahrzeuge weisen auf sehr unterschiedliche Einsatzprofile hin. Zwei Typen, VK 1601 und 1801, sind schwer gepanzert (bis 80 Millimeter) und damit mutmaßlich zur direkten Unterstützung der Infanterie vorgesehen. Der Verwendungs- zweck des VK 901 ist nicht genau bekannt. Laut des Lastenhefts ist dieser Vorschlag ei- ne „Weiterentwicklung des PzKpfw II mit Schwerpunkt auf hohe Geschwindigkeit.“ Damit entspräche er dem früheren PzKpfw
VOLLE FAHRT VORAUS : Dieser Luchs der Panzer-Aufklärungsabteilung 4 zeigt die Sternantenne d des 30-W-Funkge- räts. Oberhalb der Front-Sichtblenden sind Ersatz-Leitradsegmente (Gummi und Stahl) angebracht ZUSATZSCHUTZ: An der Wanne hilft er gegen die sowjetischen 14,5-mm-Panzer- büchsen, doch nicht gegen Treffer aus 7,62-cm-Geschützen Fotos: Sammlung Anderson (2) mit einer leistungsfähigen Funkausstattung zu schaffen. Das Fahrzeug soll schnell und hochbeweglich sein, die Geschwindigkeit 60 km/h betragen. Die Panzerung gilt als zweitrangig. Frontal beträgt diese 30 Milli- meter und ist damit nur gegen Beschuss aus 2-cm-Waffen sicher. Seitlich und hinten ist die Panzerung 20 Millimeter stark und schützt gegen Beschuss von SmK-Munition (Spitzgeschoss mit Kern) aus 7,92-mm-Infan- teriewaffen. Einige Komponenten können die Kon- strukteure und Ingenieure aus der laufenden VK 901-Entwicklung übernehmen. So ist zu- nächst der Maybach-HL-145-Motor mit einer Leistung von 150 PS in Verbindung mit ei-
nem Maybach-Achtgang-Halbautomatik- Getriebe vorgesehen. Im weiteren Verlauf der Entwicklung passt man das Projekt an neue Forderungen an. Mit Rücksicht auf das höhere Gewicht kommt nun ein Maybach ZHL 66 P (180 bis 200 PS) zum Einbau. Das anfangs verwendete komplexe halbautoma- tische Getriebe ersetzt man durch ein kon- ventionelles ZF SSG 48 Sechsgang-Getriebe. Erster Prototyp Anfang April 1942 steht mit dem VK 1303 ein erster Prototyp. Der leichte Panzer ist von konventioneller Bauart. Der Motor ist hinten untergebracht, Getriebe und Antrieb vorne. Das Fahrwerk entspricht hingegen
II Ausf D der leichten Divisionen. Neue Panzerspähwagen
Die Entwicklungstypen VK 601 und 1301 sollen laut den Angaben der Entwicklungs- blätter als Aufklärungsfahrzeuge dienen. Beide Typen entwickelt man bis zur Serien- reife. Während vom kleineren VK 601 nur 40 Exemplare als PzKpfw I Ausf C die Produk- tionshallen verlassen, erhält der VK 1301 ei- nen größeren Fertigungsauftrag. Die Ge- schichte dieses Panzerspähwagens beginnt 1939. Die gestellte Forderung lautet, ein ge- panzertes Aufklärungsfahrzeug (Vollkette)
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Clausewitz 4/2022
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