MILITÄRHISTORISCHE FAKTEN
Fast vergessener Feldherr Der „Fels von Chickamauga“
W er ist der bekannteste General des Amerikanischen Bürgerkriegs? Zwei- felsohne Robert E. Lee oder Ulysses S. Grant. Auch William T. Sherman und „Stonewall“ Jackson genießen bis heute eine gewisse Popularität in den USA. Aber wer kennt schon George Henry Thomas? Und das, obwohl Thomas ein genialer Taktiker gewesen ist und keine einzige Schlacht verloren hat. Auf sein Konto geht einer der ersten (und dringend benötig- ten) Siege der Nordstaaten, er rettet die Cumberland-Armee vor der völligen Ver- nichtung und besiegt mehrmals konföde- rierte Heere. Sein unerschütterliches Aus- harren und Durchhalten in der Schlacht am Chickamauga 1863 bringt ihm den Spitznamen „Fels von Chickamauga“ ein. Trotz seines unbestrittenen Talents und ei- ner exzellenten Kompetenz als Offizier hat er niemals ein Oberkommando übertra- gen bekommen. Grund dafür ist vermut- lich seine Herkunft aus Virginia, einem der Südstaaten – Washington kann sich einfach nicht dazu durchringen, seine Loyalität dem Norden gegenüber als hun- dertprozentig anzusehen. Was die relative Unbekanntheit anbelangt, so kommt noch sein zurückhaltender Charakter hinzu. Privatsphäre ist Thomas heilig, er ist we- der exzentrisch noch hat er irgendwelche „Starallüren“. Die Geschichte „dankt“ es
DIE ZAHL DES MONATS 80 Jahre sind vergangen, seit Erwin Rommel im Jahr 1942 mit der Einnahme der libyschen Hafenstadt Tobruk einen seiner größten militä- rischen Erfolge errang. Die alliierten Verteidi- ger mussten am 21. Juni die Waffen strecken. Nach der Einnahme Tobruks wurde Rommel zum Generalfeldmarschall befördert.
ihm mit einer weitgehenden Unkenntnis seiner Person. Aber Thomas würde es wohl auch gar nicht anders wollen … Unionsgeneral George Henry Thomas gehört zu den unbekannten Helden des Amerikanischen Bürger- kriegs – zu Unrecht, denn er ist einer der besten Offiziere des gesamten Konfliktes
Damals: Matrosen der sowjetischen Marine bedienen 1942 eine 152-mm-Kanone, die auf dem zentralen Ankerplatz Kronstadts in der Nähe von Leningrad (heute Sankt Petersburg) aufgebaut ist. Von 1941 bis 1944 können die Russen den wichtigen Brückenkopf gegen die Wehrmacht ver- teidigen. Heute: Die im Hintergrund gut zu erken- nende Nikolai-Marinenkathedrale wurde 1903 bis 1913 im neobyzantinischen Stil errichtet und steht im Zentrum von Kronstadt. Seit 2013 hat sie den Status der Hauptkathedrale der Russischen Marine. In ihrer Nähe steht auch das Denkmal für Ad- miral Makarow (seit 1913) und erst seit ein paar Jahren auch ein Denkmal für Admiral Fjodor Fjodorowitsch Uschakow (seit 2015).
Die Fotocollage des russischen Fotografen Sergey Larenkov stellt eindrucksvoll visualisiert einen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart her; www.sergey-larenkov.livejournal.com
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Clausewitz 4/2022
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