WEHRTECHNIK F-35-Fabrik 5KHLQPHWDOOHU¸ƢQHW Kampfjet-Werk in Weeze
I m Anfang Juli 2025 eröffneten Rheinmetall- Aviation-Werk im nordrhein-westfälischen Weeze sollen für das hochmoderne Mehrzweck- kampflugzeug F-35 künftig zentrale Rumpf- teile entstehen. Armin Papperger, Vorstands- vorsitzender der Rheinmetall AG, bezeichnete die neue Produktionshalle am Niederrhein als „Zeitenwende zum Anfassen.“ In der weitläufigen Fertigungsanlage – es handelt sich um eine der modernsten Flugzeugfabriken Europas – sollen Rumpf- mittelteile des Tarnkappenjets der fünften Generation F-35A für die Bundeswehr und verbündete Streitkräfte produziert werden. 35 Kampfjets des Typs Lockheed Mar- tin F-35A Lightning II will die Bundeswehr beschaffen, um so eine mögliche „nukleare Teilhabe“ Deutschlands im Rahmen der NATO
„Wäre ich nicht als Sohn eines Königs geboren worden, wäre ich wohl 8QWHURIo]LHU geworden.“ Wilhelm I. (1797–1888), König von Preußen und Deutscher Kaiser DAS HISTORISCHE ZITAT
BUNDESWEHR II Novum in Parow $XVELOGXQJVVWDUWN¾QIWLJHU0DULQHRƣ]LHUH an der Marinetechnikschule sicherzustellen. Durch die neue Flugzeugteile- Fertigung werden voraussichtlich mehr als 400 Hightech-Arbeitsplätze am Niederrhein entstehen. Partner und Auftraggeber für die Rumpf- mittelteile ist die US-amerikanische Northrop Grumman Corporation. Der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger spricht am 1. Juli 2025 im neuen Werk der Rheinmetall Aviation Services GmbH in Weeze; im Bildvordergrund ein Modell des F-35-Kampfjets
KATASTROPHEN & UNGLÜCKSFÄLLE Angemessen oder zu aggressiv? Der Abschuss von Iran-Air-Flug 655
D ie immense Steigerung des Zerstö- rungspotenziales moderner Waffen führt auch dazu, dass Zivilisten in immer stärkerem Maße in Mitleidenschaft gezo- gen werden. Ein mittelalterlicher Lang- bogen oder eine frühneuzeitliche Muskete sind eben nur schwer mit Boden-Luft- Raketen zu vergleichen. Jedenfalls könnte
man mit ihnen keinen zivilen Passagierjet vom Himmel holen. Auch nicht aus Ver- sehen. Mit einer Rakete ist das allerdings sehr einfach. Ein Beispiel dafür ist der Abschuss des Iran-Air-Fluges 655 durch den US-Lenkwaffenkreuzer USS Vincen- nes 1988. Das Schiff ist während des Iran- Irak-Krieges im Persischen Golf einge- setzt, um Öllieferungen zu sichern. Das moderne Aegis-Kampfsystem identifiziert das sich nähernde zivile Flugzeug vom Typ Airbus A300B2 irrtümlicherweise, so jedenfalls die offizielle Version, als ein iranisches Kampfflugzeug. Der von Teheran nach Dubai fliegende Jet wird mit zwei Boden-Luft-Raketen abge- schossen. Alle 275 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder sterben. Bis heute wird darüber diskutiert, ob der Abschuss gerechtfertigt oder unnötig gewesen ist. 1987 wird die USS Stark im Persischen Golf von einem irakischen Kampfjet angegriffen, 37 Matrosen sterben. Es könnte sein, dass man aufgrund dieses Vorfalles auf der USS Vincennes (Bild) extrem nervös ist, als sich ein Flugzeug nähert, das man als iranische F-14 identifiziert Foto: Archiv Clausewitz
Schiffstechniker, Waffen- und Marine-Elektroniker, Informationstechniker – sie erhalten ihre Aus- bildung an der Marine- technikschule, die nun ihr Aufgabenspektrum erweitern soll
I m Osten was Neues: Erstmals starten Offi- zieranwärter der Deutschen Marine in diesem Jahr in Parow bei Stralsund in Meck- lenburg-Vorpommern in ihre Ausbildung. Bis zu 300 Männer und Frauen können am 1. September 2025 an der dortigen Marine- technikschule (MTS) ihre Grundausbildung beginnen. In der Vergangenheit fand die Grundausbildung für künftige Marineoffi- ziere an der Marineschule Mürwik in Flens- burg und der Marine-Unteroffizierschule in Plön (beide in Schleswig-Holstein) statt. Die erstmalige Grundausbildung in Parow hängt laut Informationen der Bundeswehr unter anderem mit der Umstellung der Offi- ziersausbildung in der Marine von einer ein- jährigen zu einer zweijährigen Ausbildung vor Beginn des Studiums an einer Universität der Bundeswehr zusammen.
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