P-51D Mustang I Maßstab 1:48 | Baubericht
„Lorraine“ stand für die Freundin des Wartes und war auf der rechten Seite verewigt
narprofil reagiert ausgesprochen empfindlich auf Störungen an der Oberfläche. Und das verschlechtert ganz trivial ausgedrückt die Leistung respektive die Geschwindigkeit des Flugzeuges. Deshalb hat man die Blechstöße und Nieten der Tragflächen an der P-51 ge- spachtelt und alles in Silber lackiert. Lackierarbeiten Meine „Jackie“ gab es während ihrer Ein- satzzeit in drei leicht abweichenden Zustän- den, wobei ich mich für die letzte Einsatzver- sion entschied: roter Spinner ohne blaue Streifen, rotes Seitenleitwerk mit nachgepin- selten gelben Ziffern und den Cockpitrah- men mit weißem Band und größerem Na- mensschriftzug des Piloten. Zuerst galt es, die Gravuren, ausgenommen die der Waf- fenschächte und Wartungsdeckel, zu spach- teln und zu schleifen. Ein Überzug mit dem Microfiller von Alclad, mit Nassschleifen
So geschehen, konnte ich mich dank der schnellen Trocknungszeiten der AK-Farben der Lackierung des Rumpfes widmen (9). Eine Grundierung mit Tamiya X-1 Schwarz glänzend und eine Lackierung mit AK „Xtre- me Metal polished Aluminium“ brachten das gewünschte Ergebnis. Liest man „Polis- hed Aluminium“, hat man eigentlich sofort hochglanzspiegelndes Aluminium vor Au- gen. Dem ist in diesem Fall nicht so, aber es erzielte in meinen Augen ein sehr schönes glänzendes Naturaluminium. Etwas auf- wendiger gestaltete sich da schon das Abkle- ben für den orangefarbenen Bereich an der Motorhaube. Eine Angabe des FS-Farbtons gab es nicht. Kleiner Tipp am Rande: Kleine Aufbewahrungsgläser aus dem Lebensmit- telbereich gibt es sehr preisgünstig in den
und Polieren, war der primäre Schritt, die Tragflächen der P-51D Mustang realis- tisch aussehen zu lassen (7). Ein anschlie- ßender Überzug mit AK „Xtreme Metal Alu- minium“ war reine Routine. Im Trend des allgemeinen Weathering-Hypes, benutzte ich die Splatterschablonen von Uschi van der Rosten und entschied mich für meine sogenannte Kammtechnik, um einige dunk- lere Akzente im Nasenbereich der Tragflä- chen zu setzen (8). Nieten oder nicht steht infrage. Die Topqualität des Kits in keiner Weise
Das Vorbild: Pilot und tierischer Copilot
Die Geschichte dieser P-51 von Captain John „Wild Bill“ Crump ist besonders. Während der amerikanischen Depression half „Wild Bill“ den Farmern in Nebraska, die Kojotenplage in den Griff zu bekommen. Eines Tages wurde ihm ein kleiner Welpe mit den Worten: „Du kannst mit dem anfangen“, von einem Farmer übergeben. Bill brachte es nicht übers Herz, ihn zu töten, und zog ihn auf. Crump wurde Anfang 1944 nach England entsandt und schmuggelte den kleinen Kojoten, getauft auf den Namen Jeep, mit. Jeep flog sogar fünf Missionen in Crumps P-47 mit, wobei John stets darauf achtete, dass die Einsatzhöhe nicht über 3000 Meter ging, da ab dieser Höhe der Sauerstoff knapp wird. Der kleine Kojote wurde somit formales Mitglied der 356th Fighter Group in Martles- ham Heath. Am 28. Oktober 1944 hat den klei-
nen Jeep auf der Basis ein Lkw überrollt. Er wurde mit allen militärischen Ehren in den Wäldern bei Playford Hall beigesetzt. Als John von der Thunderbolt auf die Mustang wechsel- te, dekorierte eine Nose Art mit dem Kojoten die linke Rumpfseite. John kehrte 1992 noch einmal zurück nach England und besuchte die Grabstätte seines tierischen Freundes. John blieb der Fliegerei auch nach dem Krieg treu. Er wurde Fluglehrer, flog bei der Luftbrücke in Berlin, später Airline und bei den Reno Air Ra- ces die berühmte P-51D „Miss America“. Links: Wild Bill und seine Mustang, rechts: Bill, Kojote Jeep und P-47 Fotos: Sammlung Bob Crump
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