Zu den U-Booten, die im Tonnagekrieg 1942/43 herausragende Erfolge erzielten, gehörte U 175. Das Boot vom Typ IX C ent- stand bei der AG Weser in Bremen als Bau- nummer 1015. Nach der Auftragsvergabe Ende 1939 gab es dort keine Ressourcen, so dass der Kiel erst am Anfang 1941 gelegt wer- den konnte. Danach ging aber alles sehr schnell: Nach nur sieben Monaten Bauzeit lief das Boot am 2. September 1941 vom Stapel und wurde am 5. Dezember desselben Jahres unter Kapitänleutnant Heinrich Bruns in Dienst gestellt. Kommandant von U 175 Der 1912 in Castrop-Rauxel geborene Bruns trat 1931 in die Reichsmarine ein (Crew 31), lernte auf dem Segelschulschiff Niobe und war als Oberleutnant zur See 1939 auf dem Schlachtschiff Scharnhorst als Signaloffizier eingesetzt. Nach seiner Beförderung zum Kapitänleutnant wurde er bei der Ausbil- BLICK INS INNERE: Vorderer Torpedoraum (Bugraum), achterer Torpedoraum (Heck- raum) und E-Masch i nenraum e i nes U-Boots vom Typ IX C (von oben) Fotos (4): p-a/WZ-BD
unter schwerwiegenden Problemen mit der Hochdruck-Kesselanlage, verblieb daher zunächst im Reservebetrieb. Erst im August 1940 stieß es zur 2. Torpedoboot-Flottille, begleitete das Trossschiff Dithmarschen von Deutschland nach Norwegen. Bei der 5. T-Flottille schützte das Boot Minenleger bei einem Vorstoß in die Nordsee. Ab September gehörte T 3 zur 1. T-Flottil- le und sicherte im September 1940 erneut eine Minenlege-Operation im Englischen Kanal. Zur Unterbindung derartiger Aktio- nen flog die Royal Air Force am 18. September 1940 einen Angriff auf Le Havre und traf T 3, das in den frühen Morgenstunden des nächs- ten Tages kenterte. Neun deutsche Soldaten fielen, viele wurden teils schwer verwundet, so auch der Kommandant. Nach wochenlangem Lazarett-Aufenthalt wurde Bruns im Dezember 1940 der Zerstö- rer- und Torpedoboot-Stammabteilung „zur Verfügung“ gestellt, die ihn im Januar 1941 als Nachrichtenoffizier an das Schulschiff Schles- wig-Holstein abgab. Von März bis Juli 1941 nahm Bruns an der U-Bootsausbildung teil und ging als überplanmäßiger Wachoffizier
GRÜNDLICH AUSGEBILDET: Kap i tän- leutnant He i nr i ch Bruns galt als ums i cht i ger und bedacht handelnder Kommandant. Er wurde be i m Beschuss von U 175 tödl i ch verwundet und postum zum Korvetten- kap i tän befördert Foto: National Archive Ü dungs-Abteilung der 1. Torpedoboot-Flottil- le auf eine Kommandanten-Verwendung vorbereitet und übernahm im Februar 1940 das Kommando über das Torpedoboot T 3. Die T-Boote des Typs 35 waren technisch anfällige, wenig gelungene Konstruktionen, die viele Nacharbeiten erforderten. T 3 litt
15
SCHIFF Classic 6 | 2025
Made with FlippingBook flipbook maker