Inseln bzw. Inselgruppen: Gilbert Inseln und Makin (20. bis 23. November 1943), Mar- shall Inseln (Dezember 1943 bis Februar 1944), Marianen (Juni bis November 1944), Iwo Ji- ma (19. Februar bis 26. März 1945), Okinawa (1. April 1945 bis 2. Juli 1945). Befehligte Spruance bei den Gilberts noch ca. 140 Schiffe der verschiedensten Ty- pen, waren es bei der Einnahme von Oki- nawa (ohne Landungsboote) mehr als 600 (darunter auch 28 britische). Neben den Schiffsbesatzungen unterstanden ihm dabei 182.000 Landungstruppen des U.S. Marine Corps und der U.S. Army. Im Verlauf des Unternehmens zur Beset- zung der Marianen kam es am 19./20. Juni zur Schlacht in der Philippinischen See. Die japanische Flotte versuchte dabei auf der einen Seite, die US-Flotte zu einer Entschei- dungsschlacht zu zwingen, andererseits aber auch das Landeunternehmen selbst zu ver- hindern. Im Verlauf dieser Seeschlacht kam es zum in der amerikanischen Marinelitera- tur bekannten „Great Marianas Turkey Shoot“ – ein Synonym dafür, dass die amerikani- schen Trägerpiloten 476 gegnerische Flug- zeuge abschossen (Verlust von 445 Piloten) – bei eigenen Verlusten von „nur“ 130 Flugzeu-
lippinen zu besiegen, verteidigt wurde. Letzt- endlich wurden beide Wege eingeschlagen. Nimitz ließ Spruance, mit dem er sehr gut und vertraut zusammenarbeitete, ungern ziehen, übergab ihm aber im August 1943 als Vice Admiral das Kommando über die Central Pacific Force, die kurze Zeit später in 5. US-Flotte umbenannt wurde. Diese Flotte und die ihr jeweils zugeordneten Streitkräfte des U.S. Marine Corps bzw. der U.S. Army waren die Hauptkräfte hinter der Strategie des „Insel-Springens“. In den nächsten zwei Jahren befehligte Spruance die vermutlich wichtigsten Unter- Er war ein Befürworter kleiner Stäbe. Als Stabschef wählte er seinen langjährigen Freund Captain Charles Moore. Moore war hervorragend in der detaillierten Ausarbei- tung der Operationspläne. Spruance dage- gen bevorzugte Entscheidungen und den Blick aufs „große Ganze“. Dies führte in manchen Fällen zu Meinungsverschieden- heiten zwischen dem „Arbeitstier“ Moore und Spruance, der sich um die Gesundheit seiner Untergebenen Sorgen machte und sich selber durch ausgedehnte Spaziergänge in Pearl Harbor fit hielt. Spruance sagte über sich, sein Erfolg im Leben beruhe auf seiner Beurteilungsfähig- keit von Menschen; er sei träge, habe nie et- was selbst getan, was er delegieren konnte, nehmungen des Pazifikkrieges. Blick fürs „große Ganze“
STARKES DUO: Nimitz, Commander-in- Chief Pacific Ocean Areas und Commander- in-Chief U.S. Pacific Fleet (1941–1945), und Spruance auf USS Indianapolis Foto: SZ-Photo/United Archives/Topfoto STARKESDUO Ni i C d und er habe immer auf seine Gesundheit ge- achtet. Als Chefplaner aller seiner Landungs- operationen wählte er Rear Admiral (später Admiral) Richmond K. Turner aus. Als Kom- mandeur seiner Flugzeugträgerkampfgrup- pe setzte er mit dem Unternehmen gegen die Marshall Inseln Rear Admiral (später Admi- ral) Marc Mitscher ein. Sein bevorzugtes Flaggschiff war der schwere Kreuzer USS Indianapolis , füreinen Flottenchef ein eher kleines Schiff. Es be- grenzte aber dadurch automatisch die Größe des Stabes, was Spruance sehr entgegenkam, und gab ihm im Einsatz mehr Beweglichkeit als ein deutlich größeres Schlachtschiff. Bei jeder Unternehmung unter seinem Kommando nahm die Zahl der Schiffe und angegliederten Einheiten zu. Dabei ging es um die Einnahme und Besetzung folgender
SPRUANCES FLAGGSCHIFF: Der Schwere Kreuzer USS Indianapolis , von dem der Admiral erst nach schwerer Beschädigung auf die USS New Mexico wechselte Foto: SZ-Photo/TallandierRue des Archives
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