9(5625*81*9216(($86 Verladung eines Feldgeschützes durch ein britisches Hilfsschiff Foto: Interfoto/Topfoto
Zurück gab. Vor allem aber hatte es an Luft- aufklärung gefehlt, um ein klares Lagebild zu bekommen. Die Gefechte am 25. April – die aufgrund der symbolischen Bedeutung der dabei er- brachten Opfer als ANZAC-Day National- feiertage in Australien und Neuseeland geworden sind – waren nur der Auftakt für ein blutiges Gemetzel in den folgenden Monaten. Immer wieder rannten die Entente- Truppen gegen die türkischen Stellungen auf den Höhenzügen an, um von den schmalen Stränden – zuweilen nur etwa ein Kilometer lang und 30 Meter tief – weg zu kommen und ihre Operationsziele zu erreichen. Allein am 26. April, als die ohnehin erschöpften Sol- daten der britischen 29. Division das strate- gisch wichtige Dorf Krithia nehmen sollten, beliefen sich die Ausfälle auf 3.000 Mann.
andere Truppen und Kommandeure kom- men und unseren Platz einnehmen.“ Alle fielen oder wurden verwundet. Bei Kap Helles war die Lage kaum besser: Von 200 Royal Munster Fusiliers der ersten Welle erreichten nur 21 den Strand, von den „Lancashires“ verloren 600 von 1.000 Mann ihr Leben, und von 1.012 „Dubliners“ über- lebten nur elf unverletzt die Landung. Die asiatische Seite gehörte zum Opera- tionsgebiet französischer Soldaten. Trotz heftiger Gegenwehr gelang auch hier die Lan- dung, die allerdings von vornherein nur ein Ablenkungsmanöver war. Die französischen Soldaten zogen sich nach ersten Gefechten planmäßig zurück, um die britischen Ein- heiten bei Kap Helles zu verstärken. Nirgendwo aber war es gelungen, die ent- scheidenden Höhenzüge zu nehmen und
damit den Weg von den Stränden in das wich- tige Hinterland freizumachen. Manchmal waren die Landungstruppen nur knapp gescheitert. 6FKZLHULJHV*HO¦QGH Die Ursachen für diese Misserfolge waren – abgesehen von der dann doch alle überra- schenden türkischen Gegenwehr – vielfältig: Das Feuer der Schiffsgeschütze war unein- heitlich gewesen, die Entscheidung über ge- zieltes Unterstützungsfeuer lag in den Hän- den des jeweiligen Kommandanten. Zudem war das Terrain schwieriger als gedacht, die Vegetation hinderlich. Manchmal fehlten detaillierte Karten, manchmal waren die Sol- daten – wie die ANZACs – an falschen, viel schwierigeren Strandabschnitten abgesetzt worden als geplant, ohne dass es dann ein
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SCHIFF Classic 6 | 2025
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