Schiff Classic

rikanische, französische und sowjetische Marineoffiziere legten die Räumgebiete fest, die Baltische Flotte räumte auf den Zwangs- wegen nach Swinemünde, Wismar und War- nemünde. Alles weitere sollte nun die 1949 gegründete DDR übernehmen. Am 29. Mai 1950 kamen sechs zurück- gekaufte Minenräumboote (vier vom Typ R 218 und zwei vom Typ R 401) an, die noch 1945 von deutschen Besatzungen an die Sowjetunion übergeben worden waren. Ins- gesamt erhielt die UdSSR 30 ehemals deut- sche Minensuchboote, 50 Räumboote und Kriegsfischkutter. Nach jahrelangem Räumeinsatz waren die „Heimkehrer“ in beklagenswertem Zu- stand. Weder Artillerie noch Räumgeräte ALTES PERSONAL FÜR NEUE AUFGABEN: Für die ersten Räumboote des Typs 218 wurden erste Besatzungen aus ehemaligen KM-Angehörigen gebildet Foto: Egon Wirth

„EIGENGEWÄCHSE“: Die ersten Angehörigen der Seepolizei kamen aus den VP-Bereitschaften der DDR Foto: Sammlung D. Flohr

fand man an Bord. Aus jungen, unerfahre- nen Männern und wenigen Kriegsteilneh- mern stellte man sechs Besatzungen zusam- men und bildete sie an Bord aus. Erst mussten die Boote in der Wismarer Werft und in der Peene Werft Wolgast instand ge- setzt werden, wo sie 2-cm-Bordgeschütze er- hielten; das erforderliche Räumgerät musste nachgebaut werden. Neues Gerät Um die Zeit zu überbrücken, kam ein erstes Räumgerät als Lehrmaterial nach Zinnowitz. Der VP-Kommissar Schlegel ließ das Gerät am Strand auslegen. Als dann Scherdrachen- geräte und Geräuschbojen für alle Boote vorhanden waren und die Kommandanten

HINTERLASSENSCHAFTEN: Die Schiffe der ersten Baureihe Habicht erhielten noch alte Geschütze der Kriegsmarine im Kaliber 30 mm und 25 mm Foto: Sammlung D. Flohr

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SCHIFF Classic 5 | 2022

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