verbesserten 30 Kondor II , Projekt I 89.2, waren viereinhalb Meter länger und hatten drei Geschütze im Kaliber 25 Millimeter. Trotz modernster technischer Aus- stattung waren die Lebensbedingun- gen der Besatzungen nicht optimal. So mussten die Matrosen und Offiziere beispielsweise über verschließbare Lu- ken vom Deck aus über senkrechte Lei- tern in den Wohnbereich klettern. Obwohl die Besatzungen alljährlich das Minenlegen und -räumen übten, wurden auch diese Kondor II vor allem für Sicherungs- und Vorpostendienste herangezogen. Mit der politischen Wende 1989/90 und dem Ende der Volksmarine waren die Schiffe jedoch so begehrt, dass u. a. vier nach Uru- guay, zwei nach Lettland und sieben nach Indonesien per Decksladung gin- gen; der Rest wurde verschrottet. Gegen Ende der 1980er-Jahre verlangte das Oberkommando des Warschauer Paktes von der Volksmarine, sechs Marinehub- schrauber Mi14 BT zu übernehmen, die – mit speziellem Gerät versehen – halfen, so- genannte Zwangswege auf geradem Kurs von Minen freizuräumen, so zum Beispiel e eizuräumen, so zum Beispiel längs durch den Öresund.
denn bisher war Gleichstrom dominie- rend. Die Dienst- und Lebensbedin- gungen der Besatzung waren stark ver- bessert worden, wenngleich Aufgaben und Bewaffnung dem Habicht ähnelten. t Auch diese MLR-Schiffe räumten in bislang nicht erfassten Seegebieten elektromagnetische, hydroakustische Fernzündungsminen sowie Ankertau- minen. Ab 1961 setzte man diese Schif- fe vor allem für den Vorpostendienst am Eingang des Fehmarn Belts und zur allgemeinen Küstensicherung ein. Baulos für Kondor I Mit fortschreitendem Kalten Krieg erhielt die Volksmarine vom Ober- kommando der Vereinten Flotten des Warschauer Vertrages sehr spezielle Aufgaben. Es sollten Landungsschiffe, Torpedoschnellboote und U-Jagdein-
BEI DER ARBEIT: Klarmachen des Minenräumgerätes auf einem Minensuch- und -räumschiff Kondor II Foto: Peter Seemann
Kraken aufbauen konnte. Ein erstes Baulos von 21 Schiffen Kondor I bzw. Projekt 98.1 I erwies sich jedoch mit nur einer 25-mm- Doppellafette als zu schwach bewaffnet. Des- halb wurden sie der 6. Grenzbrigade für deren Patrouillenaufgaben übergeben. Noch aber sollten sie die Fähigkeit zum Minenräu- men behalten, was sich ohne ständiges Trai , g - ning allerdings als illusorisch erwies. Die
heiten, vor allem aber moderne Minenräum- kräfte gebaut werden. Diese hätten als Vo- rauskräfte die Sund- und Beltzone minenfrei räumen müssen, um den sowjetischen und polnischen Flottenkräften eine gefahrlose Passage der Ostseeausgänge zu ermöglichen. So wurde ab 1963 ein Minensuch- und Räumschiff (MSR) entwickelt, das auf den ( ) Erfahrungen der Schwalben , Habichte und
„PROJEKTE“: In den 1970er-Jahren baute die Peene Werft Wolgast Minenräumschiffe Kondor I und Kondor II Foto: Peter Seemann
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