B-29-10-BW, 42-6347. » King Size « gehört zur 769th BS, 462nd BG. Das Profil zeigt sie zu Herbstbeginn 1944 Zeichnung Juanita Franzi
gesamt sind es 68 Superfortress, die sich nach- einander Richtung Japan aufmachen können. Eine stürzt bereits beim Start ab, Tote gibt es keine. Wenig später prallt ein anderer Bomber gegen einen Berg, die Besatzung stirbt. Vier weitere Maschinen kehren wegen gängiger Ursachen um. Von den verbliebenen 62 Flug- zeugen, die das ostchinesische Meer überque-
le Maschinen für den bevorstehenden Lang- strecken-Einsatz herzurichten, der sich über eine Gesamtdistanz von gut 5150 Kilometern erstrecken wird. Ab 13. Juni starten insgesamt 92 Superfortress nach Chengtu. Ein Dutzend davon muss wieder kehrtmachen … die übli- chen Probleme. Ein weiteres Flugzeug ver- schwindet spurlos samt Besatzung.
ren auf Sicht, die übrigen versuchen es mit Ra- darunterstützung. Mageres Resultat: Ein Nah- treffer im Werk ohne größeren Schaden. Über- dies sind verstärkt Feindjäger in der Luft, die aber wenig gefährlich bleiben. Für die Jagdflie- ger der kaiserlichen Armee, der die territoriale Luftverteidigung Japans untersteht, ist die B-29 allgemein ein sehr harter Brocken, dem sie sich fortan entgegenstellen müssen. Nur eine B-29 wird über Kyu¯shu¯ abge- schossen, wohl von der Flak. Sechs andere Bomber erleiden Beschussschäden. Mission No. 2 kostet das XX Bomber Command sechs Einsatzverluste, nachdem auf dem Rückflug drei weitere Flugzeuge verloren gehen. Der Schaden, den man beim Gegner verursacht hat, ist unbedeutend. Doch das schert zumin-
Für die Jagdflieger der kaiserlichen Armee ist die B-29 ein sehr harter Brocken .
ren, büßen sechs ihre Bombenladung verfrüht ein. Neun weitere verfranzen sich und greifen Ausweich- oder Gelegenheitsziele an. Lediglich 47 B-29 treffen wie geplant über der heutigen Metropolregion Kita-Kyu¯shu¯ ein. Der Feind ist vorgewarnt, überall herrscht Verdunklung, obendrein hat es Wolken und Dunst. Ganze 15 Besatzungen können die Stahlwerke visuell ausmachen. Sie bombardie-
Mission No 2 ist für die Nacht vom 15. auf den 16. Juni terminiert, Beginn ist 16:30 Uhr Ortszeit. Mit Blick auf alle Unwägbarkeiten, die der ausgedehnte Hinflug bereithält, sollen die Flugzeuge von vornherein einzeln aus Höhen von 3000 bis 5000 Metern angreifen. Neben den zuvor erwähnten Zusatztank- behältern führt jede Maschine zwei Tonnen Abwurflast in den Bombenschächten mit. Ins-
» Postville Express « samt Besatzung nach glücklicher Rückkehr vom Einsatz am 20. August 1944 – zwei Bomber aus ihrer Formation sind einer Rammattacke zum Opfer gefallen Foto USAF Sammlung Wolfgang Mühlbauer
FLUGZEUG CLASSIC 7/2022
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