Fw 190 V21. Lackiert war die Maschine wahrscheinlich in den RLM-Farben 74/75/76 ZeichnungHerbertRinglstetter/Aviaticus
schmitt Me 209 und die unsinnige Forde- rung, Triebwerke mit Flammenvernichtern auszurüsten, die einen enormen Leistungs- verlust verursachten. Wertvolle Zeit ver- strich so ungenutzt.
den Anforderungen der Führung reagieren. Die Umkonstruktion und das Warten auf die Einheitstriebwerke verzögerte den Muster- bau um Monate. Hinzu kam eine schwelen- de Konkurrenzsituation mit der Messer-
Langenhagen. Er absolvierte mit ihr noch wei- tere Testflüge am 29. Juli und am 2. August in Langenhagen, ehe sich Cheftestpilot Hans Sander am 4. August hinters Steuer klemmte. Dann kam die Katastrophe. Am 5. August bombardierten US-Bomber Langenhagen, wo- bei sie schwerste Schäden anrichteten. Die V54, die auch für die Waffenerpro- bungsstelle Tarnewitz vorgesehen war, wurde dabei zerstört (80 Prozent). Andere, für Focke- Wulf ebenso wichtige Versuchsträger wie die Fw 190 V20, die für das Ta-152-Programm ge- dacht war, wurde ebenfalls total zerstört. Ka- tastrophal waren die Folgen für die in der Ent- wicklung befindliche zweimotorige Ta 154. So konnten die Amerikaner bis auf eine Ausnah- me alle Ta 154 des Erprobungskommandos EK 154 vernichten. Darüber hinaus zerstörten oder beschädigten sie auch weitere Versuchs- flugzeuge. Die V53 kam mit fünf Prozent Schaden noch vergleichsweise glimpflich da- von und konnte repariert werden. Ernüchternde Bilanz Die Flugerprobung der ersten Langnasen zeigte klar deren Leistungsfähigkeit. Nach- dem Anfang 1943 der Bau einer Fw-190-Serie mit Reihenmotor sicher erschien, musste Fo- cke-Wulf jedoch ständig auf die sich ändern-
Zeitraubend: Damit die Fw 190 D vom Band laufen konnte, waren Änderungen an der Zelle nötig. Sämtliche neuen Teile sind hier schwarz dargestellt. Der Vorrichtungsaufwand für die Umstellung von vier Werken lag bei 549 000 Stunden Ä d
FLUGZEUG CLASSIC 7/2022
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