Listening to young people: Mobility for future

Fokusgruppen: Transnationale Gruppenbefragungen

eher in städtischen Gebieten zu finden. Dies schließlich hinge ebenfalls mit der Frage der Verkehrsinfrastruktur zusammen; diese sei häufiger nicht hinreichend aus - gebaut, um eine angemessene Mobilität insbesondere für jüngere Menschen zu gewährleisten, welche bei- spielsweise nicht über ein eigenes Fahrzeug und/oder einen Führerschein verfügten. Mit Blick auf den Zugang wird berichtet, dass mögliche Gruppen, die sich für das Thema Klimaschutz engagie - ren, zwar häufiger bekannt seien, jedoch ein Zugang zu diesen nicht immer leichtfalle. So berichtet ein*e Teil - nehmer*in davon, das Engagement der Gruppen für sehr wichtig zu halten, sich jedoch selbst nicht angesprochen zu fühlen. Dies liege vor allem daran, dass sie*er bisher wenig Kontakte zu entsprechenden Gruppen hatte und unsicher sei, ob diese zu ihr*ihm – oder sie*er zu die- sen – passe. Allerdings überlegt sie*er, dass ihr*ihm der Zugang womöglich leichter fallen würde, wenn sie*er persönlich schon Menschen kennen würde, welche sich dort engagieren. Hinsichtlich der Emotionen wird in den Gruppen sehr deutlich: Die jungen Menschen sehen aktuell vielfache gesellschaftliche Herausforderungen, welche eines Engagements bedürfen. So lautet ein Zitat: „It can be quite difficult at times. When there are so many essential issues that need change and your support, it feels that you’re powerless against that“. Unter diesen Heraus - forderungen wird die Klimakrise als eine – jedoch nicht als einzige – sehr ernstzunehmende Thematik benannt, für welche sich engagiert werden müsse. So werden etwa

die Themen des Rassismus und der Diskriminierung ebenso erwähnt wie Armut und soziale Ungleichheit sowie das Thema Gesundheit und die gegenwärtigen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Ange - sichts so vieler und so ernsthafter gesellschaftlicher Problemlagen fiele es zuweilen schwer, sich für eine einzige Sache zu entscheiden. Auch sei es manchmal so, dass man das Gefühl habe, den Mut zu verlieren, da man letztlich als Einzelperson so wenig Einfluss auf die Dinge habe und wenig tun könne. So formuliert ein*e Teilnehmer*in; „I Don’t know, climate change is such a gigantic problem that we don’t know what we could pos- sibly do on our own. That’s my opinion“. Insbesondere bei einer jüngeren Gruppe wurde deutlich, dass es des- halb viel Mut brauche, um sich aktiv für die eigenen Anliegen einzusetzen. Auf die Frage, worin Engagement im Kontext von Klima aus Sicht der jungen Menschen besteht, sprechen diese vor allem über Fragen des persönlichen Lebensstils. So lautet ein Statement: „It’s mainly human activity – and the main factor is excessive consumption and produc- tion”. Hierzu gehörten vor allem Aspekte der Mobilität, des Einkaufens, der Ernährung sowie der Kleidung. In all diesen Aspekten, so die jungen Menschen, liege das Potenzial für Wandel und für Veränderung hin zum Bes - seren. So wäre es wichtig, etwas zu tun, egal, wo oder wie klein man anfange: „We can do it step by step: for example, distributing garbage, then changing our eating habits. Then start talking to other people, share your ideas with friends, with family. In doing so, we can create a snowball effect.” Eine Forderung besteht darin, die Angebote des öffentli - chen Nah- und Fernverkehrs auszubauen sowie kosten- günstiger anzubieten. Dies gilt insbesondere für jüngere Zielgruppen sowie Menschen in ländlichen Regionen, da diese – sofern sie nicht über private Kraftfahrzeuge ver- fügen oder diese aufgrund ihres Alters noch nicht selbst fahren dürfen – besonders abhängig vom öffentlichen Nah- und Fernverkehr sind. Mit Blick auf weitere Rei - sen betonten die Teilnehmer*innen vor allem, bereit zu sein, längere Reisewege in Kauf zu nehmen sowie Flug- zeuge aufgrund ihres hohen Kerosinverbrauchs, wenn

4.6 Ansprüche an klimabewusste (Lern-) Mobilität Während der Fokusgruppen äußerten die jungen Men - schen Vorstellungen von einer klimabewussten (Lern-)

Mobilität. Sie taten dies einerseits eigenständig und unaufgefordert, andererseits wurden sie auch gegen Ende der Diskussionsrunden noch einmal explizit gebeten, Ideen und Ansprüche zu formulieren. Diese werden nun zum Abschluss des Kapitels dargestellt. „Why does it have to be a choice? It might be already built in to the price.“

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