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Von der Praxisanleitung zum Master im Gehobenen Pflegemanagement Wissensdurst als Motor:

Interview Harald Palmetzhofer , Seniorenzentrum Leoben

Harald Palmetzhofer engagiert sich seit 2011 bei der Volkshilfe und gibt in diesem spannenden Interview Einblick in seinen Bildungsweg. Nach seiner Ausbildung zum Praxisanleiter hat er angehende Pflegekräfte unterstützt und ihr Wachstum gefördert. Danach hat er die Weiterbildung Basales und Mittleres Pflegemanagement gemäß § 64 GuKG absolviert und erste Führungserfahrung gesammelt. Aktu- ell befindet er sich im Endspurt des Masterlehrgangs „Gehobenes Pflegemanagement". Harald Palmetzhofer spricht darüber, wie er sich von neuen Themen in dieser Ausbildung begeistern lässt. Er schildert, was ihn in den Pflegebereich geführt hat und seither dort hält.

Jetzt sind Sie gerade im Endspurt des Masterlehrgangs zum Gehobenen Pfle- gemanagement. Was lernen Sie in dieser Ausbildung? Was begeistert Sie daran? Es geht ganz stark um die Themen Kom- munikation und Personalführung. Aber auch um BWL oder VWL. Das Lustige ist, ich finde selbst diese Fächer und Ge- biete, die nicht unmittelbar mit Pflege zu tun haben, spannend. Neues zu lernen, fasziniert mich und kann für die tägliche Arbeit von großem Nutzen sein. Neues ist nicht immer böse. Abschließend noch eine grundsätzliche Frage: Was fasziniert Sie an der Langzeit- pflege, und welche Momente verstärken Ihre Leidenschaft für die Arbeit im Pfle- geheim? Langzeitpflege bedeutet, Bewohner:in- nen ein Zuhause zu bieten. Die Nähe zu Menschen und das Teilen ihrer Ge- schichten stärken meine Leidenschaft für die Arbeit im Pflegeheim. Jeder Tag bringt neue Erfahrungen und die Mög- lichkeit, das Leben der Bewohner:innen positiv zu beeinflussen.

In der Kindheit hatten wir fantasievolle Traumberufe wie Feuerwehrfrau, Astro- naut oder Superheldin im Sinn. Welchen Traumberuf hatten Sie als Kind? Lag der schon im Bereich der Pflege? Ursprünglich wollte ich Handwerker oder Fußballspieler werden. Doch mit der Zeit ist meine Leidenschaft für die Pflege ge- wachsen, und ich habe diesen Weg be- wusst gewählt. Sie haben viele Weiterbildungen be- sucht. Beginnen wir mit der Praxisan- leitung. Wie sind Sie dazu gekommen, diese zu absolvieren? Naja, grundsätzlich habe ich das immer gerne gemacht – Praktikant:innen be- gleiten. Durch die Ausbildung konnte ich noch tiefer in die Materie eintauchen. Man bekommt Tipps, wie man werden- de Pflegekräfte begleitet, und setzt sich viel mit der Vorbildwirkung auseinander. Damals hatte ich auch ein Projekt, bei dem eine Gruppe von Praxisanleiter:in- nen Materialien aufbereitet hat, z. B. Feedback-Bögen, also das Wissen in die Organisation eingebracht hat. Heute ist eine gute Begleitung von Praktikant:in-

nen wichtiger denn je. Macht man es gut, dann sind Praktikant:innen die Mit- arbeiter:innen von morgen. Nach der Praxisanleitung ist dann fast zeitgleich das Mittlere Management da- zugekommen. Was hat Sie dazu bewo- gen, auch das noch anzugehen? 2 Aus- bildungen neben der regulären Arbeit in der Pflege, das stelle ich mir doch sehr anspruchsvoll vor. Da hat ein bisschen der Zufall mitge- spielt. Im Seniorenzentrum, in dem ich damals war, ist die Stelle des Abteilungs- DGKP frei geworden. Die Kolleg:innen haben mich motiviert, die Aufgabe zu übernehmen, und damit war es klar, dass ich die Ausbildung brauche. Was steht im Fokus dieser Ausbildung, wie kann ich mir das als jemand, der nicht aus der Pflege ist, vorstellen? Es geht sehr stark um Teamführung, Pro- jektmanagement war auch ein Thema. Genau wie bei der Praxisanleitung muss man am Ende eine schriftliche Arbeit verfassen, also eine Literaturarbeit.

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