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Von prägenden Erfahrungen und neuen Netzwerken

Interview Regina Hopf , Seniorenzentrum Fohnsdorf

Wie begleitet man sterbende und schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase? Wie geht man mit ihren Angehörigen um? Auf diese Fragen gibt der Basislehrgang Palliative Care Antworten. Das Besondere: Er richtet sich an alle Berufsgruppen. Neben theoretischen und praktischen Inhalten steht in der Ausbildung die persönliche Auseinandersetzung mit Leid und Tod im Fokus. Regina Hopf, Verwaltungsmitarbeiterin im Seniorenzentrum Fohnsdorf, hat den Lehrgang besucht und teilt im Interview ihre Erfahrungen.

Möchten Sie noch etwas Wichtiges teilen, insbesondere über Palliative Care und Ihre Erfahrungen? Für mich persönlich habe ich in diesem Lehrgang so tolle Menschen aus der Gruppe bzw. auch die Kursleitung und Vortragenden kennengelernt, und ich bin sehr froh, diesen Lehrgang absolviert zu haben. Man hat die Möglichkeit, Netz- werke zu schaffen, die einem im Alltag (beruflich wie privat) sehr hilfreich sein können. Im Seniorenzentrum Fohnsdorf schulen wir alle Mitarbeiter:in- nen in diesem Bereich. Es ist sinnvoll und wichtig, ethische Diskurse und Fallbesprechun- gen im gesamten Team zu führen

Was hat Sie zur Teilnahme am Basislehr- gang Hospiz und Palliative Care moti- viert? Gab es spezielle Erfahrungen, die Sie dazu bewegt haben? 2019 begann das HPCPH-Projekt (Hos- piz- und Palliative Care in Pflegehei- men), bei dem ich die Rolle der HPCPH- Beauftragten übernahm. Erfahrungen im Bereich Hospiz- und Palliative Care hatte ich nicht wirklich. Der Besuch des Basisseminars für das HPCPH-Projekt hat dann aber großes Interesse bei mir geweckt. Welche Konzepte und Ansichten erwarben Sie und wie setzen Sie sie in der Ver- waltungsarbeit des Seniorenzentrums um? Die Seerosen-Metapher im Lehrgang hat mir gefallen. Sie symbolisiert unsere Ent- wicklung. Die festverwurzelten Abläufe und vermittelten Werte sind der Grund. Das Leitbild und Gespräche über Sterben und Tod sind der nicht sichtbare Bereich. Die Blüte repräsentiert sichtbare Zei- chen wie den Verabschiedungsraum, die Gedenkfeier und das Abschiednehmen. In der Verwaltung vermittele ich den HPCPH-Gedanken und führe neue Mit- arbeiter:innen ins Projekt HPCPH ein.

Der Lehrgang in drei Worten: bereichernd, professionell, lustig.

Was bedeutet das Praktikum für Ihre persönliche und berufliche Entwicklung im Hinblick auf Palliativbetreuung? Das Praktikum auf der Palliativstation im LKH Graz war eine außergewöhn- liche Erfahrung. Die Fokussierung auf Patienten:innenwohl und Lebensqualität beeindruckte mich tief. Ich werde diese Zeit niemals vergessen und möchte diese Woche auch nicht missen. Ich habe für mich persönlich viele Eindrücke mitge- nommen. Was bedeutet Interprofessionalität für Sie und wie wird diese in Ihrem Haus gefördert? Im SZ Fohnsdorf schulen wir alle Mit- arbeiter:innen in diesem Bereich. Es ist sinnvoll und wichtig, ethische Diskur- se und Fallbesprechungen im gesamten Team zu führen, damit eine Lebenskultur, aber auch eine Sterbenskultur im Haus wachsen kann.

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