Eliteness #03 – DE

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GUT DIE HÄLFTE DER SCHWEIZERINNEN UND SCHWEIZER SCHLÄFT SCHLECHT

Laut einer dänischen Studie, die im Mai 2022 in One Earth at the Month veröffentlicht wurde, verlieren wir im Durchschnitt vierundvierzig Stunden Schlaf pro Jahr. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass Unterschiede zwischen Haushalten mit hohem und niedrigem Einkommen festgestellt wurden. Der Einfluss der Temperatur auf den Schlafverlust ist bei Bewohnern von Ländern mit niedrigem Einkommen erheblich grösser, was möglicherweise auf das Fehlen von Klimaanlagen zurückzuführen ist. Ältere Menschen (die die Hitze weniger effektiv regulieren) und Frauen waren stärker betroffen als Männer. Das dänische Team sammelte Daten von 47.000 Menschen in 68 verschiedenen Ländern, die mit einem verbundenen Armband ausgestattet waren, und kreuzte diese mit lokalen Wetterdaten. Anmerkungen: Für kühlere Nächte sollten Sie bei Ihrer Matratze und Ihrer Bettdecke natürliche Materialien bevorzugen.

DIE GEHEIMNISSE DES SCHLAFS DANK MRI ENTHÜLLT Forscher der EPFL, der Universitäten Genf, Kapstadt (Südafrika) und Bochum (Deutschland) haben sich zusammengetan, um die Gehirnaktivität während des Schlafs mithilfe von Kernspintomographie (MRT) zu entschlüsseln. Sie fanden heraus, dass unser Gehirn aktiver ist, als es den Anschein hat. Bisher wurden Schlafstudien mithilfe der Elektroenzephalographie (EEG) durchgeführt, einer Technik, bei der die elektrische Aktivität des Gehirns mithilfe von Elektroden auf der Kopfhaut gemessen wird. Die Gewinnung von MRT- Aufnahmen des Gehirns von tief schlafenden Probanden erwies sich als sehr schwierig, da die Maschine sehr laut ist.

Gut die Hälfte der Schweizer und Schweizerinnen (52%) schätzt ih- ren Schlaf als nicht sehr gut ein. Dies geht aus der Studie "Sanitas Health Forecast 2022" hervor, die im Juni 2022 veröffentlicht wurde. Obwohl die Schweizer Bevölkerung im Durchschnitt sieben Stunden pro Nacht schläft, halten viele die- se Zeit im Bett für nicht erholsam. Die grosse Mehrheit ist davon über- zeugt, dass es Stress und Sorgen sind, die sie vom Schlafen abhal- ten. Für die Befragten führt latenter Schlafmangel zu Konzentrations- schwierigkeiten (83%), erhöhter Nervosität (72%) oder psychischen Problemen (70%). Für die Studie wurden 2000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren aus allen Lan- desteilen befragt. Der "Sanitas Health Forecast" ist eine jährliche Studie, die seit 2020 im Auftrag des Krankenversiche- rers Sanitas durchgeführt wird. Ziel ist es, die Sorgen, Fragen, Trends und Annahmen der Schweizer Be- völkerung in Bezug auf ihre Gesund- heit besser zu verstehen und zu kommunizieren. Die Tipps von Coach Clotilde Dusoulier, die Sie auf den Seiten 10 bis 13 lesen können, werden Ihnen helfen, den täglichen Stress zu bewältigen.

DIE GLOBALE ERWÄRMUNG FÜHRT WELTWEIT ZU SCHLAFVERLUST

WO BEFINDET SICH DER PROJEKTOR UNSERER TRÄUME?

Laut einer Studie, die im April 2022 in Nature Aging veröffent- licht wurde, beträgt die ideale Schlafdauer zwischen 40 und 75 Jahren sieben Stunden. Wis- senschaftler haben die medi- zinischen Daten von fast 500.000 Erwachsenen untersucht. Ihre Schlussfolgerung: Zu viel oder zu wenig Schlaf wirkt sich auf unsere Gesundheit aus. Anmerkungen: Zu diesem Thema finden Sie ein Interview mit Dr. Espa Cervena vom Zentrum für Schlafmedizin CENAS auf unserem Blog.

Professorin Francesca Siclari vom Zentrum für Schlafforschung und -forschung des CHUV erhielt Anfang des Jahres ein europäisches Stipendium, um ihr Projekt Dreamscape zu starten, mit dem sie herausfinden will, wie Träume entstehen. Denn wenn der Projektor im Wachzustand nur die Handlung ist, die sich vor unseren Augen abspielt, wo befindet sich diese Projektion dann im Schlaf? Diese Forschung wird dazu beitragen, zu erfassen, wie das Gehirn es schafft, eine Realität zu erschaffen, die unabhängig von der Aussenwelt ist. Dies wird vielleicht auch zu einem besseren Verständnis anderer Formen von Halluzinationen führen, wie sie bei einigen psychischen Erkrankungen auftreten. Sie wird auch Menschen helfen können, die unter Traumstörungen leiden (Albträume oder ständige Träume mit dem Gefühl, dass das Gehirn nie zur Ruhe kommt).

7 STUNDEN SCHLAF, DIE IDEALE SCHLAFDAUER

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