Eliteness #03 – DE

― GESUNDHEIT ―

― GESUNDHEIT ―

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in gesunder Schlaf ist gegeben, wenn man sich am Morgen erholt und den Tag hin- durch fit fühlt. Heutzutage erwarten vie- le Leute, acht Stunden am Stück durch-

zuschlafen bis am Morgen. Dass dies jedoch gar nicht dem gesunden Schlaf entspricht, erklärt Esther Werth wie folgt: «Gesunde Schläfer erwachen bis zu 30 Mal in der Nacht. Dieses Erwachen ist ein wichtiger phy- siologischer Prozess, um als Beispiel die Körperlage zu verändern, dazu muss man kurz aufwachen. Der Komfort einer guten Matratze kann dabei helfen, die Lage der Schlafenden zu unterstützen und Rückenschmerzen zu verhindern.» Die Vorbereitungen für guten Schlaf starten ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen Dabei sei es entscheidend für einen guten Schlaf, was man vor dem ins Bettgehen macht. Eine gute Schlafhy- giene mit einer beruhigenden Routine wie ein Lavendel- bad, Tee trinken oder lesen, helfen uns, runterzufahren, Computer und Handy bewirken das Gegenteil. «Der Kör- per bereitet sich ein bis zwei Stunden, bevor man das Gefühl hat, man sei nun bereit, ins Bett zu gehen, auf den Schlaf vor. Der Prozess beginnt mit der Ausschüt- tung von Melatonin, das sehr sensitiv auf Licht reagiert. Der Bildschirm des Computers hat ein sehr aggressives Licht. Man nennt das die Blaulichtkomponente, die das Melatonin unterdrücken kann und den Körper daran hin- dert, sich langsam auf das zu Bett gehen vorzubereiten», weiss Esther Werth. Frauen haben einen empfindlicheren Schlaf Weitere Störfaktoren seien Lärmquellen, ein schnarchen- der Bettpartner oder Kinder, die ins Bett kommen. Dies ist wohl auch mit ein Grund, weshalb Frauen in der Regel schlechter schlafen, als Männer. «Frauen haben einen empfindlicheren Schlaf, was mit den Hormonen zusam- menhängt. Sie wachen schneller auf als Männer. Studien haben gezeigt, dass Männer besser mit einer Bettpartne- rin schlafen, Frauen schlafen hingegen besser alleine», erklärt Esther Werth.

ÄRZTIN ESTHER WERTH – SOMNOLOGE

Der Schlaf ist so individuell wie die Menschen. Es gibt Langschläfer, die über neun Stunden Schlaf benötigen und Kurzschläferinnen, die mit vier Stunden auskommen. Wer diese genetischen Anlagen berücksichtigt, sollte keine Probleme mit dem Schlaf haben. Wie es trotzdem zu Ein- und Durchschlafstörungen kommen kann und wie man wieder zurück zu einem gesunden Schlaf findet, erzählt uns Frau Dr. Esther Werth, Leiterin des Schlaflabors des Universitätsspital Zürich.

Text - Simone Liedtke, Bild - ©Annie Spratt

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