TITELTHEMA | HEIDELBERG
Einrichtungen jedoch darüber hinaus auch Wachstumsmöglichkeiten außerhalb von Nachverdichtung und Arrondierung bestehender Flächen zu bieten, wurden und werden im hip und im Patrick-Henry-Village weitere Flächen für die Wissenschaft zur Ver- fügung gestellt. Viele Entscheidungen von Industrie- unternehmen, die den Standort Heidelberg betreffen, werden nicht in Heidelberg getroffen. Ist man mit diesen Betrieben im Gespräch? Würzner: Selbstverständlich ist unser Amt für Wirtschaftsförde- rung und Wissenschaft im Rahmen der Bestandspflege und des Unter- nehmensservice regelmäßig im Austausch mit den in Heidelberg ansässigen Betrieben. Was man unter „Industrie“ fassen kann, sind viele unterschiedliche Unternehmen mit unterschiedlichen Bedarfen. Diese möchten wir als Stadt alle erfüllen. Neben zielgerichteten und etablierten Förderangeboten und Hilfestellungen sollen langfristig die notwendige Infrastruktur weiterhin bereitgestellt und damit sowohl die weichen als auch harten Standort- faktoren im Sinne der Heidelberger Bedarfe ausgebaut werden. Auch hier spielt die Verfügbarkeit von ausreichend geschultem Personal eine Schlüsselrolle. Neben der guten übergeordneten verkehrlichen Lage inmitten der prosperierenden Metro- polregion Rhein-Neckar ist die hohe
nur mit kontinuierlichem Einsatz zu halten. Die Stadt Heidelberg unter- stützt dabei in vielerlei Hinsicht: von der Etablierung und Förderung neuer Arbeitsfelder und Start-ups im Rahmen des Games Hub – in dem Medizin und Gaming Development zusammengeführt werden – bis hin zur Bereitstellung von Flächen für Labor und Forschung durch den Technologiepark Heidelberg auf dem hip, unserem Heidelberg Innovation Park. So erhalten wir unsere lebendi- ge Start-up-Landschaft und die guten Bedingungen für den Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft. Es gibt einen Masterplan Neuenheimer Feld. Muss sich die Stadt langfristig trotzdem mit einem möglichen dritten Campus beschäftigen, weil die Mög- lichkeiten irgendwann erschöpft sind? Würzner: Heidelberg zeichnet sich durch eine starke – auch räumliche – Verflechtung zwischen Stadt und Wissenschaft aus. Das soll auch in Zu- kunft so bleiben. Allein die Universität Heidelberg hat ja im Grunde genom- men drei Campus: in der Altstadt, in Bergheim und im Neuenheimer Feld. Die vielen anderen wissenschaftlichen Institutionen bilden ebenfalls jeweils einen eigenen Campus aus, wenn man an das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie oder an die SRH denkt. Durch den Masterplan ist das Neuenheimer Feld auf Jahrzehnte für die Wissenschaft gesichert und das ist wichtig. Um wissenschaftlichen
Lebensqualität in Heidelberg ein großes Pfund. Im Herbst soll das neue Kongress- zentrum in der Bahnstadt eröffnen. Was sind Ihre Erwartungen für den Kongressstandort Heidelberg? Würzner: Meine Erwartungen sind groß, aber gerechtfertigt: Wir haben als Wissenschafts-, Wirtschafts- und Tourismusstandort lange auf ein Kon- gresszentrum gewartet. Das Potenzial dafür war schon immer vorhanden. Jetzt haben wir ein modernes Gebäu- de an einem zentralen Ort in einer tol- len Stadt und alles in dazu passender Größe. Wir freuen uns, unser globales wissenschaftliches Renommee nun auch im Kongressbereich abbilden zu können. Der Standort Heidelberg wird vom Konferenzzentrum profitieren und sich sicherlich erfolgreich und langfristig am Markt etablieren. Wenn Sie einen wirtschaftspoliti- schen Wunsch formulieren dürften für die nächsten Jahre – wie würde dieser lauten? Würzner: Heidelberg ist eine wohlha- bende Stadt, in der das Leben lebens- wert ist – dank vieler Angebote, vor allem auch im kulturellen und sozialen Bereich, die wir machen können. Aber dieser Wohlstand muss auch erwirt- schaftet werden. Ich wünsche mir daher, dass der wichtige Beitrag der Heidelberger Unternehmen und Betrie- be dazu bei politischen Entscheidun- gen immer im Bewusstsein bleibt.
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