02-2020 D

ANGOLA Seit der neue Präsident an der Macht ist, hat es diverse Verbesserungen gegeben. Die wirtschaft- liche Situation hat sich je- doch infolge der Inflation und der stark gestiegenen Preise wieder verschlim- mert. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie finanziell über die Runden kommen sollen. Auch für unsere Partner ist die fi- nanzielle Situation nach wie vor eine riesige Her- ausforderung. Für unse- ren Partner SOLE Angola war es zudem ein schwie- riges Jahr, da im Januar der Generalsekretär un- erwartet verstorben ist. Er hinterliess eine grosse Lücke.

SAM global in Angola SAM global unterstützt einheimische Partner beratend und finanziell – schwerpunkt- mässig in den Bereichen medizinische Arbeit (Augenklinik, Gesundheitszentren, Rehabi- litation, Lepraarbeit), theologische Ausbildung und christliche Radioprogramme. Augenklinik: «Ich liebe meinen Job!» An der Augenklinik Boa Vista wurden über 2800 Kataraktoperationen durchgeführt. Dr. Lupsi, einer der Chirurgen, sagt: «Ich liebe meine Arbeit! Die blinden Patienten kommen von weit her und sind meist total abhängig von ihren Begleitern. Nach der Operation können sie wieder sehen und ein eigenständiges Leben führen. Das ist sehr befriedi- gend und motivierend!» Neue Hoffnung – durch Physiotherapie Dank der Reha-Klinik in Lubango bekam Laurinda, eine 19 Jahre junge Frau, wieder Hoffnung. Infolge einer Knochentuberkulose der Wirbelsäule wurde sie Tetraplegikerin. Im örtlichen Krankenhaus konnte man ihr nicht helfen. Erst in der Rehaklinik wurde die richtige Diagnose gestellt und sie erhielt die nötigen Medikamente und intensive Phy- siotherapie. Jetzt, zwei Jahre später, kann sie bereits an Krücken wieder gehen und auch wieder schreiben. Sie ist eine von vielen Patienten, die dank Physiotherapie den Weg zurück in die Selbständigkeit geschafft haben. Jüngerschaftsprogramme gestartet Das Theologische Institut ISTEL hat ein neues Jüngerschaftsprogramm lanciert, um Chris- ten in verschiedenen Provinzen zu mobilisieren und zu befähigen, Gottes Liebe an ihren Orten praktisch weiterzugeben. Dafür führen sie in mehreren Regionen regelmässig Schu- lungen durch. «Mein wunderschönes Kind!» «Ein Mann kam zu uns in die Augenklinik. Er war vor ein paar Monaten erblindet. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau schwanger und inzwischen war das Kind auf der Welt – doch er hatte es noch nie gesehen. Wir operierten ihn und als der Verband abgenom- men wurde, legte die Frau ihm das Baby in den Arm. Er machte einen Freudentanz und rief: ‹Oh mein wunderschönes Kind, endlich kann ich dich sehen!› Alle Umstehenden klatschten und freuten sich mit ihm, dass er wieder sehen konnte! Solche Momente ge- ben uns viel Freude und die Kraft, weiterzumachen.» Dr. Taba, Mitarbeiterin Boa Vista Ausblick 2020 Auch 2020 sind mehrere Kurzeinsätze von westlichen Fachärzten geplant, um die an- golanischen Ärzte zu trainieren und zu fördern. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf der Versöhnungsarbeit: Die Regierung hat ein Komitee mit Leuten aus verschiedenen Be- reichen einberufen – unter anderem auch mit Kirchenleitern – damit nach dem langen Bürgerkrieg echte Versöhnungsarbeit geleistet und das lähmende Kriegstrauma aufge- arbeitet werden kann. Unsere Partnerkirche engagiert sich aktiv in diesen Bemühungen.

2019 in Zahlen Angola

Medizinische Arbeit und Prävention Konsultationen/Reha-Besuche 52 351 Sensibilisierte an Präventionsanlässen 22 162 Chirurgische Eingriffe 3 304 Medizinisches Personal in Aus- undWeiterbildung 349 Theologische Bildung und Praxis Begünstigte von kirchlichen Angeboten 470 Verbesserung der Lebensgrundlagen Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen 982 Sensibilisierte in Kursen 5

Dr. Taba im Einsatz (Mitarbeiterin Boa Vista)

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