Indiens Intellektuelle
ARYABHATA, DER STERNENGUCKER D as Gupta-Reich war eine bahnbrechende Ära für die Astronomie in Indien – und ein Mann namens Aryabhata (476 bis um 550) ihr Star. Der Astronom und Mathematiker verfasste eine Abhand- lung in Sanskrit mit dem Titel Aryabhatiya, in der er bereits die grundlegenden Prinzipien unseres heuti- gen Verständnisses des Universums beschrieb. Ary- abhata sagte Sonnen- und Mondfinsternisse voraus, bezifferte die Länge eines Sonnenjahrs und legte Mitternacht als den Beginn eines neuen Tages fest. Er hatte auch erkannt, dass der Mondschein durch reflektiertes Sonnenlicht entsteht. Zu Ehren seiner Pionierleistungen benannte die indische Regierung ihren ersten Weltraumsatelliten nach Aryabhata.
Kalidasa schrieb über Liebe und Natur.
KALIDASA, DER INDISCHE GOETHE D er Sanskrit-Dramatiker und -Lyriker Kalidasa (um 401 bis um 500) gilt als der größte indi- sche Dichter aller Zeiten. Seine sechs bestätigten Werke reichen von der Komödie bis zum Drama und behandeln oft weitreichende Themen wie die Liebe oder die Schönheit der Natur. Sein vermutlich frühestes Werk Malavikagnimitra („Malavika und Agnimitra“) basiert auf einer wahren Intrige, die sich vor dem Hintergrund des Aufstiegs der Shunga-Dynastie um 185 v. Chr . abgespielt hatte. Sein bekanntestes Theaterstück Abhijnanashakun- tala („Die Wiedererkennung der Shakuntala“), als erstes Sanskrit-Stück ins Englische übersetzt, wird noch heute weltweit adaptiert und aufgeführt.
Aryabhata war ein Pionier der Astronomie.
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