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ZU HEIRATEN

Würde für Witwen Im Norden von Kamerun gibt es mehrere Hundert Witwen (Musli- minnen und Christinnen), deren Män- ner von den Extremisten getötet wur- den. Oft wurde auch noch das Gehöft angezündet und so stehen die Witwen mittellos da. Die Kirche unterstützt sie mit Nothilfe (vor allem durch Gelder von Barnabas Found oder SAM global). Manche der Opfer sind traumatisiert. Allgemein ist es für Witwen schwer, für

den Unterhalt der Familie aufzukom- men, geschweige denn, das Schulgeld für die Kinder zu bezahlen. Sie fühlen sich oft allein gelassen. Der in der Schweiz ansässige Verein «Rings of Hope» hat unter Witwen in Nigeria erfolgreich ein Projekt ange- fangen. Ziel ist es, die Witwen zu ver- netzen. Sie sollen sich in kleinen Grup- pen treffen, Gottes Wort studieren und miteinander austauschen. Das ermutigt

sie sehr, denn sie merken, dass sie nicht allein sind und andere die gleichen Sor- gen haben. Es hilft beim Verarbeiten des Erlebten. In einem zweiten Schritt werden die Witwen darin begleitet, ge- meinsam und regelmässig einen Geld- betrag anzusparen. Dieser Betrag wird dann durch einen rückzahlbaren Kre- dit verdoppelt, was es den Frauen er- möglicht, eine einkommensgenerie- rende Aktivität zu starten. Das kann ein Einzelunternehmen sein oder einige Frauen tun sich zusammen.

Helen M. Hebamme und Gesundheitsprävention Tschad

Von jeder Frau wird erwartet, dass sie heiratet. Je nach ethnischer Gruppe oder Religion suchen die Eltern einen passenden Ehepartner. Desto jünger das Mädchen, umso eher wird die «freiwillige» Zustimmung erwartet. Es kommt immer wieder vor, dass ältere Männer (um die 50-60 Jahre alt) ein junges Mädchen (16- bis 18-jährig) heiraten. So sind sie sicher, dass sie dann als alte (gebrechliche) Männer versorgt sind. Unter den jungen Christen gibt es immer mehr «Liebesheiraten», doch oft wird die Heirat durch den Brautpreis erschwert. Je nach Brauch der ethnischen Gruppe ist es fast unmöglich, «legal» zu heiraten. Um die Erlaubnis der Eltern des Mädchens zu bekommen und somit die Heiratsakte, muss oft der ganze Brautpreis bezahlt sein. Ohne Heiratsakte gibt es keine Trauung in der Kirche. Das ist ein Dilemma für junge Paare, die sich gerne kirchlich trauen lassen wollen! Dieses Problem sorgt immer wieder für Diskussionen in den Familien und Gemeindeleitungen…. zum Thema

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