02-2015 D

ProSALAAM

Kamerun

Die Evakuation unserer Mitarbeitenden Ende Mai war definitiv der Tiefpunkt des ver- gangenen Jahres. Die Sicherheitslage im äussersten Norden Kameruns wurde durch Überfälle und Entführungen durch die nigerianische Terrorsekte Boko Haram so pre- kär, dass die SAM-Mitarbeitenden sehr kurzfristig das Land verlassen mussten. An eine geordnete Übergabe war nicht zu denken – 50 Jahre Engagement kann man nicht in zwei Wochen abschliessen! Unsere Partnerkirche UEEC tut ihr Bestes, die Arbeit fortzuführen. Als SAM versuchen wir alles, sie darin zu unterstützen. Genial war in diesem Zusammenhang, dass bereits vorher ein Besuch des neuen Kirchenpräsidenten, Lambert Kouboubé, in der Schweiz geplant worden war. So hatten wir Zeit, ausführlich über die Zusammenarbeit unter diesen Bedingungen zu diskutieren. Neben der bestehenden Arbeit plant die UEEC mit Unterstützung der SAM zusätzliche Nothilfeprojekte für die vielen Kameruner, die aus der Grenzregion zu Nigeria auf der Flucht sind oder wegen ihres christlichen Glau- bens verfolgt werden. Die SAM unterstützte im vergangenen Jahr auch weiterhin den theologischen Unterricht am Institut Biblique, die Mädchenschule in Kourgi, das Col- lège Protéstante in Mokolo und noch diverse andere Arbeitszweige der UEEC. Für den Kirchenpräsidenten war dieser Besuch in der Schweiz und in Deutschland mit den unzähligen Begegnungen mit Freunden, die hinter der Arbeit in Kamerun stehen, eine grosse Ermutigung. Und für die SAM ist klar: Diesen so treuen und engagierten Geschwistern in Kamerun wollen wir zeigen, dass sie in dieser schwierigen Situation nicht alleine sind. Für einige SAM-Mitarbeitende geht die Arbeit jetzt im Tschad, in Guinea oder der Schweiz weiter – für die Familien Haumann (Sahel Life) und Ringger im Süden Kamer- uns. Letztere werden auf Anfrage der UEEC den Bau einer grossen Kirche in Douala organisieren und beaufsichtigen. Die UEEC hat schon einige Vorarbeiten dafür geleis- tet, Pläne gemacht und einiges an Geld angespart. Doch bisher fehlte ihnen ein kom- petenter, zuverlässiger und bezahlbarer Bauleiter. So freuen wir uns als SAM, dass wir weiterhin mit Mitarbeitenden in Kamerun dienen können.

Adrian FÖRSTER: Länderverantwortlicher für Kamerun

Oeuvre Médicale:

Licht und Hoffnung in der Bedrohung Das Jahr 2014 startete erfreulich mit der Aufnahme der medizinischen Versorgung im neu aufgebauten Gesundheitszentrum in Tourou. Im Laufe des Jahres wurde jedoch das Leben und die Arbeit in drei der sieben Gesundheitszentren des Oeuvre Médicale (OM) der UEEC immer mehr von den Terrorangriffen der Boko Haram aus

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