02-2015 D

Sri Theologische Ausbildung Handwerkerschule

Das Gelehrte kehrt

Zehn Jahre ist es her, seit der Tsunami in Sri Lan- ka unglaublichen Schaden angerichtet hat. Ende 2014 erreichte uns erneut die Nachricht, dass we- gen heftigen Regengüssen und damit verbunde- nen Erdrutschen viele ihre Häuser verloren haben. Auch der jahrzehntelange Krieg gehört der Ver- gangenheit an, doch die Folgen sind spürbar und das Leben in Sri Lanka ist in verschiedener Bezie- hung nach wie vor eine Herausforderung. Für die SAM stellt sich im Jahr 2015 erneut die herausfordernde Frage: Wo sollen und können wir sinnvoll helfen? Wir bedauern es, dass es mit einem Arbeitsvisum noch nicht geklappt hat und wir ihnen keine Verstärkung schicken konnten. Ideal wäre es, Leute über 55 Jahre zu finden, denn die bekommen ein Visum! Ein Highlight im 2014 war der Besuch der Leiter von zwei unserer Partner-Ausbildungsstätten, Manohar Huthin vom Baldaeus Theological Col- lege (BTC) und Lal Senanayake mit seiner Frau Lali- tha vom Lanka Bible College & Seminary (LBCS) in Kandy. Wir schätzen die gute, konstruktive Zusam- menarbeit. Die Lebensgeschichte von Lal, der als Buddhist aufgewachsen ist und aus seiner Familie sowie dem Dorf verstossen wurde, als er sich ent- schieden hatte, Christus nachzufolgen, war beein- druckend. Er hat damals alles verloren, ging aber seinen Weg mit Gott und ist heute ein respektier- ter Leiter. Daneben investierte die SAM mit Tabea B. (CTS Colombo, Leitung Masterprogramm) und Roland Kleger intensiv und konkret in die theologische Ausbildung in Sri Lanka. Ende Jahr verabschiedeten wir Cornelia Bührer als Leiterin der Supportgruppe Sri Lanka nach vielen Jahren unermüdlichem Einsatz. Wir freuen uns, dass wir mit Adrian und Ruth Schenk von der FEG Sulgen geeignete Nachfolger fanden. Jürg PFISTER: Leiter der SAM

nicht leer zurück! Auch in diesem Jahr unterrichtete ich ver- schiedene Einheiten an den theologischen Ausbildungsstätten LBCS (Lanka Bible Col- lege & Seminary) in Colombo, BTC (Baldaeus Theological College) in Trincomalee, ETC (Eastern Theological College) in Batticaloa und SAIT (South Asia Institute of Theology) in Norton Bridge. Am SAIT traf ich zwei ehemalige Studenten aus demHochland Sri Lankas. Dr. SamTheva- balasingham, der Direktor der Ausbildungs- stätte, erzählte mir daraufhin die beeindru- ckende Geschichte des einen. Sein Name ist Shaliya. Als er noch ein Junge war, ver- liess der Vater ihn und seine Mutter, um als Mönch in ein buddhistisches Kloster einzu- treten. Die beiden Zurückgelassenen fanden zum Glauben an Jesus Christus. Später stu- dierte Shaliya am SAIT und wurde schliess- lich Pastor. Gott machte ihm deutlich, dass er keinen Groll gegen seinen Vater hegen sollte. So begann Shaliya, seinen Vater regel- mässig im Kloster zu besuchen. Gegen Ende des Lebens interessierte sich der Vater für den Glauben des Sohnes, doch weiss Shaliya nicht, welche konkreten Auswirkungen dies hatte. Aber es ist beeindruckend, wie Shaliya durch Gott seine Enttäuschung und Bitter- keit überwinden und stattdessen seinem Vater in Liebe begegnen konnte. Solche Beispiele sind grosse Ermutigungen, den Unterricht an den theologischen Ausbil- dungsstätten fortzusetzen. Denn das, was wir predigen und lehren, kehrt nicht leer zurück! Dr. Roland KLEGER: regelmässige Lehreinsätze in Sri Lanka

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