02-2015 D

20 Ländern der Welt mit dem häufigsten Vorkommen von Lepra. Leider werden zehn Prozent der Fälle erst sehr spät diagnostiziert. Meistens sind dann bereits Deformationen als Folge der Krankheit sichtbar. So machen die Anstrengungen der SOLE Angola zur Früh- erkennung und Prävention von Lepra einen grossen Unterschied. Ein paar Highlights: • In Zusammenarbeit mit der Provinzregierung und dem Ge- sundheitsministerium organisierten SOLE und die Lepraverei- nigung ARPAL Aktivitäten rund um den Welt-Lepratag. • 15‘992 Personen wurden durch Sensibilisierungskampagnen erreicht. • Das Präventionsprojekt trug durch zehn Selbsthilfegruppen, die Verteilung von Spezialschuhen an Betroffene, die Behand- lung von Lepra oder Besuche bei isolierten Patienten dazu bei, dass die wegen dieser Krankheit an den Rand der Gesellschaft Gedrängten Hoffnung schöpften. • In 281 Fällen konnte Lepra frühzeitig diagnostiziert werden. • Das Präventions- und Advocacy-Projekt führte in Zusammen- arbeit mit der Lepravereinigung ARPAL Aufklärungskampag- nen in Schulen und Dörfern durch. Dabei wurden 112 Freiwilli- ge für die Früherkennung sowie Prävention geschult. Im Jahr 2013 wurde von einer ausländischen Partnerorganisation angekündigt, dass die Finanzierung der Lepraprojekte per Janu- ar 2014 eingestellt werden würde. Es war unser grosses Anliegen, dass dies nicht das Ende der Betreuung von Leprabetroffenen oder der Präventionsarbeit bedeuten würde. Die Internationale Lepra- mission (TLMI) war die Antwort auf unsere Gebete: Durch ihr En- gagement, beispielsweise mit einem Benefizanlass in Schottland, konnten wir das Weiterführen der Aktivitäten bewerkstelligen. Das Präventionsprojekt wird von der Lepramission Schottland für wei- tere zwei Jahre unterstützt. Mit dankbaren Herzen blicken wir auf ein Jahr zurück, in welchem die Lepraarbeit wieder ein Stück vorwärts gebracht werden konn-

„Ich werde nie mehr betteln müssen!“ Wir könnten von vielen Geschichten be- richten wie jener von Generosa Maria Pedro. Sie ist eine 24-jährige Frau aus der Provinz Huambo. Ihren Vater kennt sie nicht, er ist im Bürgerkrieg umge- kommen. Generosas Mutter starb 1992, als das Mädchen gerade mal zwei Jahre alt war. Vor neun Jahren, als Generosa 15 Jahre alt war, erblindete sie an Grauem Star. Seither lebte sie vom Betteln. Letzten Herbst gelang es ihr, im Gesund- heitsposten des Gemeindeverbandes IECA in Huambo eine Untersuchung machen zu lassen. Von dort wurde Ge- nerosa mit Hilfe der Kirche nach Kuito weiterverwiesen, weil Dr. Collins damals gerade in jenem Gebiet einen Einsatz mit der mobilen Augenklinik machte. Da sie als junge Patientin noch eine zusätz- liche Untersuchung benötigte, schickte Dr. Collins sie nach Benguela in die Boa Vista. Dort wurde sie an beiden Augen erfolgreich operiert. „Ich bin von neuem geboren worden!“, sagt Generosa. „Ich werde nie mehr betteln müssen, son- dern kann jetzt arbeiten und studieren. Ich danke Gott, der Kirche und der Boa Vista, dass ich wieder sehen kann!“ Dr. José Afonso DE MORAES: medizini- scher Direktor der Boa Vista Lepraarbeit Die Arbeit macht einen Unterschied Angola rangiert nach wie vor unter den

te. Das lässt uns motiviert ins Jahr 2015 einsteigen. Dr. Jean-Pierre BRÉCHET: medizinischer Berater der SOLE Angola

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