IJAB Journal 1/2021: Internationer Austausch und Corona

Physische und digitale Elemente werden künftig auch in der Internationalen Jugendarbeit ineinandergreifen.

Experimentierräume schaffen Die Fachkräfte finden sich immer wieder in neuen Situationen, und es entstehen kontinuierlich neue Methoden, Ideen und Szenarien. Die Schaffung von Expe- rimentierräumen ist in diesem Prozess besonders wichtig. Das seit dem Frühjahr 2021 regelmäßig stattfindende DIY²-Labor bietet Raum zum Experimentieren und zur Qualifi- zierung. Ab 2022 wird es abwechselnd in Deutsch und Englisch stattfinden, um auch die internationalen Partner einzubinden und den internationalen Fachaustausch zu stärken. Im DIY²-Lab können Fachkräfte Methoden, Tools und Ideen miteinander ausprobieren und da- rüber diskutieren. Sie werden dazu mo- tiviert, Neues selbst zu erproben. Jedes Lab wird dokumentiert, sodass Ergeb-

nisse und neue Methoden allen über die Website zugänglich sind.

differenzierter Austausch zu grundle- genden Fragen notwendig: Wie sind die medienpädagogischen Zugänge in den Partnerländern? Welche Ressourcen sind vorhanden (personell, Endgeräte, Band- breite...)? Welche Tools und Plattformen werden üblicherweise genutzt? Mit welchen darf gearbeitet werden (Da- tenschutz, politische Situation)? Welche Rahmenbedingungen und zeitlichen Ab- läufe sind sinnvoll? Von welchen positi- ven Erfahrungen und Innovationen kann gelernt werden? Mit dem Ziel, den internationalen Dialog in der digitalen Internationalen Jugend- arbeit zu intensivieren, führte IJAB im Juni 2021 in Kooperation mit den Fach- und Förderstellen ein Internationales BarCamp, die Digital Transformer Days durch. Teilnehmende aus vielen ver- schiedenen Ländern und von drei Kon- tinenten betonten die Wichtigkeit von zwei Aspekten: sich zu vernetzen und sich weiterzubilden. Auch im kommen- den Jahr sollen bei den Digital Trans- former Days wieder innovative Projekte, Methoden und Ideen für die Zukunft dis- kutiert werden. Eine internationale Vernetzung er- möglicht ab sofort die neue Facebook- Gruppe DIY² Net, in der alle Interessier- ten Informationen austauschen können. Zur Vernetzung soll zukünftig auch die Plattform DINA.international genutzt werden.

Fazit Die digitale Transformation der Inter- nationalen Jugendarbeit zeigt: Im di- gitalen Raum können wir neu denken. Wir dürfen und sollten uns loslösen von altbewährten Konzepten der phy- sischen Begegnung – auch wenn diese weiterhin das Herzstück bildet. Was analog gilt, kann digital aufgebrochen werden: Raum und Zeit spielen eine neue Rolle, die Möglichkeiten des kre- ativen Miteinanders werden erweitert, fluide Begegnungsformate entstehen, in denen synchrone und asynchrone Phasen, physische und digitale Ele- mente wie Bausteine je nach päda- gogischem Ziel neu zusammengesetzt werden können.

Kontakt: Julia Hallebach, Natali Petala-Weber und Ulrike Werner Referentinnen bei IJAB e. V. digital@ijab.de

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