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• Orientierung (in Raum, Ort, Zeit, Gesamtkontext) (Kernberg 2015); • Selbstfürsorge (A. Freud, 1965); • Soziales/interpersonales Funktionieren (Slavson, 1969), autoplastische Anpassung und alloplastische Anpassung (Ferenczi 1934, Hartmann 1939/1960); • Entwicklung vom Spiel zur Arbeit (A. Freud, 1965; Blackman, 2016); • Abstraktionsfähigkeit (Blos, 1979); • Beobachtendes Ich; Selbstbeobachtung Freud 1920g, 1923b; Fenichel 1938b; J.Sandler and A. Freud 1981) oder Mentalisieren (Kohut, 1959; Fonagy et al., 2002); • Ich-Interessen (Hobbies und Berufswahl) (Hartmann 1939/1960); • Selbsterhaltung (Freud 1911b) und Überlebenstriebe (Loewenstein 1940); • Exekutive Funktionen des Ichs (Entscheidungsfindung in Bezug auf orale, sexuelle und aggressive Wünsche; Entscheidungsfähigkeit im intrapsychischen Prozess (Rangell 1969a,b); Integrationsfunktion des Ichs (Rose 1991); Mit wachsendem Wissen über die Komplexitäten der unbewussten Ich-Aktivität wurden von verschiedenen Autoren Ergänzungen oder Erweiterungen dieser stetig länger werdenden Liste formuliert. So identifizierte Leo Rangell (1969a, 1969b) eine unbewusste Entscheidungsfunktion im erweiterten unbewussten exekutiven Funktionieren des Ichs. Ein anderes Beispiel ist die von Gilbert J. Rose (1964, 1987, 1992) spezifizierte integrative Ich-Funktion im Zusammenhang mit den Fluktuationen der „Ich-Grenzen“ und dem Identitätsgefühl; sie erleichtert es, den Unterschied zwischen dem relativ gesunden kreativen Individuum und jemandem mit zugrunde liegender psychotischer oder Borderline-Struktur zu klären. Rose schreibt: „Man kann eine ‚kreative Unterwerfung‘ unter die Phantasie nicht empfehlen, wenn die Integrationsfunktion des Ichs, das Identitätsgefühl und die Realitätsprüfung nicht grundsätzlich intakt sind“ (Rose 1991, S. 131). Dan H. Buie (1981) reiht auch die Empathiefähigkeit unter die Ich-Funktionen ein. Leopold Bellak (1961) erforschte die strukturellen Aspekte des Prozesses der freien Assoziation. Als dessen Charakteristikum hatte man zuvor einen bestimmten Typus der Ich-Funktion beschrieben, den Hartmann als die Selbstausschaltung des Ichs (Hartmann 1939/1960, S. 162) bezeichnete und der eng mit der von E. Kris beschriebenen Regression im Dienste des Ichs zusammenhängt. Bellak bezeichnet diese spezifische Ich-Funktion als die „oszillierende Funktion des Ichs“. Ebenso wie im Fall kreativer Aktivität kommt es auch im Prozess des freien Assoziierens zu einem „Schwanken von der Regression zur Vigilanz kognitiver, adaptiver und synthetisierender Funktionen. So entstehen
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